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SCHWEINFURT: Hilalspor öffnet sich Frauen und Mädchen

SCHWEINFURT

Hilalspor öffnet sich Frauen und Mädchen

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    Hilalspor geht neue Wege und öffnet sich Frauen: Die Ziele sind bei Workshops definiert worden. Im Bild von links: Zweiter Vorsitzender Yusuf Ülgül, Vorsitzender Bilal Bas, Pressesprecherin Iris Yaya, Jugendleiter Dogan Durukan und Trainer Mustafa Hacimüftüoglu.
    Hilalspor geht neue Wege und öffnet sich Frauen: Die Ziele sind bei Workshops definiert worden. Im Bild von links: Zweiter Vorsitzender Yusuf Ülgül, Vorsitzender Bilal Bas, Pressesprecherin Iris Yaya, Jugendleiter Dogan Durukan und Trainer Mustafa Hacimüftüoglu. Foto: Foto: Hannes Helferich

    (hh) Als reiner Fußballverein existiert der Sportverein Hilalspor seit 1996 in Schweinfurt. Jetzt geht der Klub mit bisher nur männlichen Mitgliedern völlig neue Wege, öffnet sich Frauen und Mädchen und will sich verstärkt der Integration widmen. Ein großes Familienfest vom 4. bis 6. Juni auf dem Vereinsgelände am Hutrasen sieht der türkische Verein als Startschuss für das neue Konzept.

    In einem Gespräch mit dieser Zeitung klärten Vorsitzender Bilal Bas, sein Vertreter Yusuf Ülgül, Jugendleiter Dogan Durukan und die neue Pressesprecherin Iris Yahya über die Hintergründe auf. Dass mit Yahya ab sofort eine Frau mitmischt, bezeichnete Bas als ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit des Anliegens.

    Bei Hilalspor verändert sich tatsächlich im Höllentempo vieles. Schon geraume Zeit dachte man darüber nach, das bisherige „Vereinsheim“, den Treffpunkt in der Sattlerstraße aufzugeben. Hauptgrund: die explodierenden Energiekosten. Als der Verein für Rasenspiele (VfR) – schon immer Untervermieter für den Fußball-Platz – signalisierte, dass man auch Räumlichkeiten zur Verfügung stellen könne, beschloss Hilalspor den Umzug.

    Im Februar zum VfR gezogen

    In kurzer Zeit haben Mitglieder das Untergeschoss des VfR-Heims in ihr neues Hilalspor-Domizil umgebaut. Der Umzug erfolgte im Februar. Geholfen ist beiden Klubs: Der türkische Verein hat eine neue, günstigere Bleibe dort, wo auch Fußball gekickt wird. Der klamme VfR eine weitere feste Einnahme.

    Zu diesem Zeitpunkt war der Vorstand schon im Gespräch mit Frauen von Vereinsmitgliedern. In die Hand nahm letztlich Iris Yahya das Ganze, die Schwägerin des Vorsitzenden, der sagt, dass nur eine Öffnung für die Familien die Zukunft sichert. „Wir sind offen für alle“, war ab sofort die Marschroute.

    Derzeit zählt der Verein nur 200 Männer, darunter rund 70 Jugendliche als Mitglieder. Das dürfte sich nun ändern. Bei zwei Workshops wurden die denkbaren Angebote für Frauen und Mädchen erarbeitet: Kegeln, Aquajogging, Nordic Walking und Tanzgruppen (auch folkloristisch) stehen auf der Wunschliste zahlreicher interessierter Frauen ganz oben. Aber auch Fußball für zunächst Mädchen soll angeboten und aufgebaut werden. Mit Blick auf die Frauen-Fußball-WM 2011 gibt es schon einen festen Termin: Mädchen-Fußball-Schnuppertage – in Kooperation mit Schulen.

    Kooperationen angestrebt

    Neben dieser „Öffnung nach innen“ (Vorsitzender Bas), die auch dem Vereinsleben zugute kommen soll, gibt es eine solche „nach außen“. Hilalspor will überall hin Kontakte knüpfen, Kooperationen bilden, „um die Integration des einzelnen Mitgliedes am gesellschaftlichen und sozialen Leben zu fördern“, sagt Ülgül.

    In sportlicher Hinsicht stehen zukünftig das Zusammengehörigkeitsgefühl, der Spaßfaktor am Spiel und auch das Fair Play im Vordergrund. „Uns ist nicht der kurzfristige Erfolg wichtig“, sagt Durukan. In das Ressort des Jugendleiters gehört: Ausbau der Jugendabteilung, Aufbau weiterer Jugendgruppen. Wichtig auch: die Jugendbildung. Hier soll vornehmlich in den Bereichen Sprache und Sozialkompetenz „gearbeitet werden“.

    Daneben sind Qualifizierungsmaßnahmen in sportlichen, bildungstechnischen und sozialen Bereichen großes Thema. Startschuss für das neue Konzept ist das erste Familien- und Integrationsfest am kommenden Wochenende.

    Buntes Programm

    Es beginnt am Freitag um 16 Uhr. Offizielle Eröffnung ist am Samstag um 15 Uhr durch Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Sprechen wird dabei auch die Vorsitzende des Integrationsbeirates der Stadt, Ayfer Fuchs. Aktivitäten sind das Sportmobil des Projekts „Integration durch Sport“, Kinderschminken, eine Hüpfburg ist aufgebaut. Um 16 Uhr tritt die türkische Folkloregruppe Steps of Anatolia“ auf, ab 18 Uhr gibt es türkische Live-Musik. Am Sonntag beginnt das Fest um 14 Uhr, unter anderem mit Torwandschießen. „Hilalspor freut sich, die Mitbürger sowie die Sportvereine in und um Schweinfurt als Gäste begrüßen zu dürfen“, sagt Bas.

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