(rsf) „Die alten Flurnamen sollen nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Karl Schneider. Der Flurhüter von Schonungen hat mit Kollegen aus der Jagdgenossenschaft mehrere Schilder in der Gemarkung aufgestellt, die die Namen der jeweiligen Flurlage zeigen. Wetterfest wurden die Buchstaben von Aquillin Stühler in die Fichtenbretter eingebrannt, die Bretter selbst mit Lasur gegen Nässe geschützt und mit einem kleinen Regendach versehen.
Für viele Menschen heute missverständlich dürfte dabei wohl der Begriff „Affenleite“ sein, der die Flurlage östlich der Einmündung der Ortsstraße Schrotberg in den Steinweg bezeichnet. In der Ortschronik von Josef Ryba steht, dass der ursprüngliche Flurname bereits 1758 in einem Dokument zu „appaleith“ verballhornt wurde. Dabei hat der Name gar nichts mit den Tieren zu tun, weist vielmehr auf Bäume hin: Der Begriff „Effe“ war nämlich die Bezeichnung für Ulme. Auch wenn die dortige gefasste Quelle den Namen „Affenleitenbrünnlein“ trägt, Ulmen stehen dort seit Jahren nicht mehr. „Durch den Ulmensplintkäfer sterben diese Bäume in unserer Region alle ab“, erklärt Egon Weger.
Auch die Flurlage „Orgeläcker“, auf der sich heute die Sportanlage der Maintalblick Volksschule Schonungen erstreckt, wird durch die Schilder angezeigt. Den Namen trägt die Flurlage laut Ryba, weil sie die Form eines Orgelprospekts zeigt.
Auf die große Bedeutung von Schafen als Haus- und Nutztiere lässt in der Schonunger Gemarkung die Flurabteilung „Am Schaftrieb“ und lassen die Feldwege „Hinterer Schaftrieb“ und „Vorderer Schaftrieb“ schließen. Schneider und seine Kollegen Stühler, Weger und Kurt Pfeuffer haben ein entsprechendes Schild Richtung Weiler Kaltenhof aufgestellt: „Schaftrieb“. Und schließlich steht seit kurzem auch in Richtung Forst ein Flurnamensschild. „Birkig-äcker“, steht darauf zu lesen.