„Musik wirkt sehr unmittelbar auf uns Menschen. Einfache Harmonien können in jedem von uns etwas auslösen. Daher steht Musik für Menschlichkeit, für universelle Gefühle wie Trost, Hoffnung – und auch eine ständige Auseinandersetzung mit uns selbst.“ (Martin Stadtfeld). Martin Stadtfeld spielt am Dienstag, 11. Februar (Konzertmiete I und freier Verkauf), um 19.30 Uhr folgende Werke: Johann Sebastian Bach Ein Kanon aus dem Musikalischen Opfer, Martin Stadtfeld Hommage an Bach – 12 Stücke für Klavier, Franz Schubert Sonate B-Dur D 960 und Johann Sebastian Bach Chaconne aus der Partita d-moll BWV 1004.
Begonnen hat die Laufbahn von Martin Stadtfeld mit einem Klavier vom Räumungsverkauf. Schon mit sieben Jahren steht sein Berufswunsch fest: Konzertpianist. Früh erkundet er die Regeln und Geheimnisse von Kontrapunkt und Harmonielehre; als Jungstudent kommt er in Frankfurt in die Klasse von Lev Natochenny. Es beginnt die Zeit, in der Stadtfeld bei Wettbewerben für Furore sorgt. Den Bach-Wettbewerb in Leipzig gewinnt Martin Stadtfeld 2002. Eine Auszeichnung mit Symbol-Charakter. Denn die Musik von Johann Sebastian Bach ist für den Pianisten das berühmte „A und O“ der Musik. Ausgerechnet mit einem der heikelsten Werke der gesamten Klavierliteratur, mit Bachs „Goldberg-Variationen“, beginnt der 22-jährige Pianist seine Studio-Karriere und feiert damit einen durchschlagenden Erfolg. Wie einst Glenn Gould – noch dazu beim selben Label.
Das Presse-Echo ist weltweit groß. Doch der Erfolg hat ihn nicht in ein Korsett wachsen lassen, geschnürt von den Gesetzen des Marktes, vielmehr hat er sich seine Unverkrampftheit bewahrt. Sein neues Album „Homage to Bach“ ist seinem Lieblingskomponisten gewidmet. Zum einen spielt er Bachs berühmte Chaconne aus der d-Moll Partita für Geige in einer eigenen Fassung für Klavier. Die zwölfteilige „Homage to Bach“ für Solo-Klavier entstand aus Improvisationen in Konzerten über Themen von Bach und auf der Basis seiner Auseinandersetzung mit dem Spätwerk Bachs, vor allen den 14 Kanons Bachs über einige Noten der „Goldberg-Variationen“, dem „Musikalischen Opfer“ und der „Kunst der Fuge“. Stadtfelds einleitendes „Präludium“ beginnt deshalb in derselben Tonart wie das „Wohltemperierte Klavier“, wohingegen alle anschließenden Stücke um jeweils einen Halbton höher beginnen bis das letzte Stück in h steht – ebenfalls wie im „Wohltemperierten Klavier“. Diese Hommage ist eine Entdeckungsreise, die zu Bach hin, von Bach weg und wieder zu ihm zurückführt.
Vorverkauf ab Samstag, 4. Januar, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de