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Weipoltshausen: Ilse Vogel wird 80

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    Ilse Vogel ist noch heute sehr engagiert in Weipoltshausen.
    Ilse Vogel ist noch heute sehr engagiert in Weipoltshausen. Foto: Rita Steger-Frühwacht

    Am morgigen 1. Mai, feiert die pensionierte Lehrerin Ilse Vogel in Weipoltshausen ihren 80. Geburtstag. Sie gilt als profunde Kennerin der fränkisch-jüdischen Geschichte und hält als Verfasserin mehrerer Bücher dazu weltweit viele Kontakte zu Nachfahren ehemaliger jüdischer Einwohner Frankens.

    Sie stammt aus Nürnberg, verbrachte jedoch ihre Kinderjahre zusammen mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester von Beginn des Zweiten Weltkriegs bis 1946 bei den Großeltern in Diespeck, einer Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch. Der Vater war währenddessen als Polizeibeamter in Nürnberg unabkömmlich war. Der Großvater unterstützte sie in dem Wunsch zu studieren. "Ich wollte schon im Kindergarten Lehrerin werden", versichert sie. Ihren Beruf sah sie zeitlebens als Berufung. Das Lehramtsstudium, damals noch aufgegliedert in alle Unterrichtsfächer, bot ihr die Möglichkeit, vielseitige Interessen zu pflegen.

    Mit ihrer Zulassungsarbeit über die Heimatgeschichte Diespecks ließ sie die Geschichte der hier ehemals jüdischen Einwohner lebendig werden. Seither hat sie dazu mehrere Publikationen veröffentlicht und recherchiert zurzeit zur Geschichte der jüdischen Familien Ottenstein und Bing in Bamberg, Fürth und Nürnberg.

    Weipoltshausen wurde zu ihrer zweiten Heimat. Hierher wurde sie als junge Lehrerin versetzt. "Die Anfänge waren eine Zumutung", erinnert sie sich. Die beiden Klassen wurden im Schichtunterricht versorgt, abwechselnd vor- und nachmittags. "Aber ich war begeistert von meiner Aufgabe". Weitere Schuleinsätze folgten an verschiedenen Hauptschulen in Schweinfurt. Für vier Jahre war sie im Auslandsschuldienst in Frankreich, danach wirkte sie dort ein Jahr als Deutschlehrerin.

    Ilse Vogel fand schnell Kontakt zu den Dorfbewohnern. Auch war sie jahrelang Mitglied im Singkreis, den Gustav Gunsenheimer leitete. Von Kindheit an ist sie eng in die evangelische Kirche eingebunden. Vor Ort bekleidete sie in der Kirchengemeinde die Ämter einer Prädikantin und Lektorin bis 2014. Auf Dekanatsebene engagierte sie sich im Arbeitskreis "Frauen in der Kirche" und ist heute noch Mitglied im Frauenplenum. Im Rahmen der Lokalen Agenda gründete sie den Arbeitskreis "Selbstbestimmtes Wohnen im Alter", der heute von anderen weitergeführt wird.

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