Dort, wo viele Jahre Abermillionen Mark und Euro umgeschlagen wurden, wird es bald einen Cappuccino, ein fränkisches Menü und ein gemütliches Hotelbett in einer neuen, freundlichen Umgebung geben. Aus der früheren Außenstelle der Bundesbank ist in einer zirka einjährigen Umbauzeit das Hotel, Restaurant und Café „Alte Reichsbank“ geworden. Die Schilder hängen seit wenigen Tagen, die Eröffnung ist für August geplant. Ein erster Probelauf für die Küche fand am Wochenende statt. Das Haus ist außerdem Sitz der Fahrschule Kuch.
Zur Erinnerung: Die Filiale der Landeszentralbank in der Neutorstraße wurde im September 2005 geschlossen und stand zum Verkauf. Den Zuschlag erhielt das Fahrschulunternehmen Kuch, das auch deshalb ein Auge auf das Nachbargebäude warf, weil man am bisherigen Standort „aus allen Nähten platzte“, sagte Roland Kuch.
Gleichwohl war das stattliche Gebäude aus dem Jahr 1923 mit jeweils über 1000 Quadratmetern Grundstücks- und Nutzflächen für die Fahrschule alleine zu groß. Deshalb auch die ehrgeizigen Pläne für ein Hotel samt angegliedertem Restaurant.
Roland Kuch und seine Frau Sylvia, Bauherrin des Projektes, haben Wort gehalten. Der Charakter der Bank ist erhalten geblieben. Der Name „Alte Reichsbank“ stehen dafür ebenso wie die alten Tresore, die in die neue Nutzung integriert wurden. In einer der ehemaligen Geldkammern gibt es ein schmuckes Weinlokal. Im Restaurant mit abtrennbaren Nebenraum ist Platz für zirka 100 Gäste. Draußen gibt es eine Terrasse mit weiteren 80 Plätzen. Lampen und Beleuchtung passen sich dem Stil des Hauses an.
Das Hotel – im 1. Stock und im Obergeschoss – ist mit 14 Zimmern „klein, aber fein“, sagt Kuch. Die Rezeption befindet sich im Restaurantbereich. Zwei Köche und das siebenköpfige Serviceteam sind schon angestellt oder zumindest gefunden. Das Gewicht wird auf der fränkisch-deutschen Küche liegen.
Die „Alte Reichsbank“ soll durchgehend geöffnet sein- Die Kuchs schielen auch auf die Schüler des Celtis-Gymnasiums, hoffen mittags auf Gäste der Firmen ringsum und abends auf die Theaterbesucher. Erstmals ausgebucht ist das Hotel Mitte September – bei einem großen Klassentreffen.
Die Fahrschule ist im hinteren Bereich angesiedelt mit Zugang über die Schanzen. Chef der 14 Beschäftigten (elf Fahrlehrer) ist Christian Kuch. Die Eltern, Roland und Sylvia Kuch, betreiben Hotel und Restaurant. Der Gesamt-Invest liegt laut Roland Kuch bei zirka 1,7 Millionen Euro, wobei der Hausherrn („solche Typen wie uns findet man nicht mehr so häufig“) mit der Stadt noch immer über die Ablöse von sieben Parkplätzen diskutiert. Hier hofft der 68-Jährige auf eine Lösung, zumal es sich um eine Summe von immerhin 70 000 Euro handelt. Seinen künftigen Gästen verspricht Roland Kuch ein „tolles Ambiente“.