Schweinfurt
(kwi) Im Mai 1958 hatte der Schweinfurter Kurt
Backhaus seine Marga, eine gebürtige Kolitzheimerin, zum ersten Mal in einem Bus gesehen. Im Schweinfurter Sommerbad traf er sie wieder und bewarf sie mit einem Wasserball, damals eine bewährte Methode um anzubandeln. Es hat funktioniert. Im September wurde schon Verlobung gefeiert, am 15. August 1959 Hochzeit. Hintergrund war, dass der Arbeitgeber eine Wohnung für das junge Paar hatte, aber nur vermieten wollte, wenn sie verheiratet waren.
Jetzt feiern Kurt und Marga Backhaus Goldene Hochzeit. Der 1940 geborene Jubilar ist Maler und Tapezierer. Sein zweites Zuhause ist sein Kleingarten an der Alten Warte. Seine neueste Beschäftigung ist die Hündin Kimba, die eigentlich zur Familie seines Sohnes Helmuth gehört, von Kurt Backhaus aber beinahe wie ein drittes Enkelkind behandelt wird. Die beiden „richtigen“ Enkeltöchter heißen Lea und Jule. Außerdem angelt Kurt Backhaus gerne am Main und geht mit seiner Frau Kegeln. Seit über 20 Jahren sind sie Mitglied beim Verein „Einer steht immer“ im Dekanatszentrum.
Das Ehepaar hat zwei Söhne. Eric kam mit dem Down-Syndrom zur Welt, sollte aber so normal wie möglich aufwachsen. Er war das erste behinderte Kind, das in den Regelkindergarten St. Johannis ging. Seine Eltern engagierten sich seit den 1970er Jahren in der Lebenshilfe. Kurt Backhaus war 26 Jahre lang im Vorstand. Noch heute besucht er die Werkstätten regelmäßig und ist dort bekannt wie ein bunter Hund, sagt Sohn Helmuth.
Maßgeblich beteiligt war Kurt Backhaus seit 1996 am Austausch mit der Seeburg-Behinderten-Werkstätte in Brixen in Südtirol. Marga Backhaus engagierte sich lange im Elternbeirat der Franziskusschule und steht heute noch unterstützend zur Seite. Sie ist Hausfrau, ihr Hobby neben dem Kegeln ist das Basteln. Beiden war wichtig, dass Eric möglichst selbstständig lebt. Er hat inzwischen eine eigene Wohnung. Kurt und Marga planen derzeit einen großen Umzug vom zweiten Stock in die Erdgeschosswohnung.