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HERLHEIM: In der zweitkleinsten Stadt Deutschlands

HERLHEIM

In der zweitkleinsten Stadt Deutschlands

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    Ummerstadt in Thüringen mit seinen Fachwerkhäusern war Ziel des Ausflugs, den der Frauenbund Herlheim organisierte.
    Ummerstadt in Thüringen mit seinen Fachwerkhäusern war Ziel des Ausflugs, den der Frauenbund Herlheim organisierte. Foto: Foto: Brigitte Pfister

    Einen schönen und informativen Tag erlebten Teilnehmer aus Herlheim und Umgebung bei einem Ausflug ins benachbarte Bundesland Thüringen, den der Frauenbund organisiert hatte.

    In Ummerstadt, ganz nahe an der Grenze zu Oberfranken und mit rund 540 Einwohnern die zweitkleinste Stadt Deutschlands, wurden sie von Regina Mausolf erwartet, die sich als Fremdenführerin ihrer Heimatstadt betätigt.

    Sie führte die Ausflügler über die Plätze und durch die von Fachwerkhäusern gesäumten Gassen Ummerstadts. Die romanische Friedhofskirche St. Andreas, eine der ältesten Kirchen im Umkreis, und die Stadtkirche wurden besichtigt. Im gemeinschaftlichen Brauhaus wird noch zweimal jährlich Bier angesetzt, wie ein 80-jähriger Braumeister erklärte.

    Nach dem Besuch Ummerstadts ging es zu den Gedenkstellen für die ehemaligen Grenzorte Erlebach und Billmuthhausen. Deren Bewohner wurden zu DDR-Zeiten umgesiedelt, ihre Häuser geschleift. Nur noch der Friedhof von Billmuthhausen ist noch erhalten. Mehrfach kam Regina Mausolf auf die Lebensbedingungen im ehemaligen Sperrgebiet zu sprechen. So berichtete sie von Bewohnern aus westlichen Nachbargemeinden, die bei bestimmten Anlässen wie Beerdigungen oder Familienfeiern von einer Anhöhe auf Ummerstadt blickten und winkten.

    Den Bewohnern des Sperrgebietes war es verboten eine bestimmte Linie Richtung Grenze zu überschreiten. Die Felder nahe an der Grenze durften nur im Beisein der Grenzpolizei bearbeitet werden. Gut erinnert sich Mausolf auch noch an einen Mitschüler aus Billmuthhausen, der eines Tages einfach verschwunden war.

    Der Besuch der Veste Heldburg, über die die Besucher bei einer Führung eine Menge erfuhren, war ein Höhepunkt des Tages. Die Veste, eine hochmittelalterliche Höhenburg, wurde später im Stil der Renaissance umgebaut. Der so genannte Französische Bau mit einem Frauen- und Männererker wurde bei einem Brand 1982 zerstört. Damals war die Veste Kinderheim. Nach 1990 wurde er wieder aufgebaut. Zum Leidwesen der Besucher konnte dieser Teil der Veste nicht besichtigt werden. Hier wird gerade das Deutsche Burgenmuseum eingerichtet, das im September eröffnet wird.

    Frei für die Besichtigung war allerdings die Freifraukemenate. Diese ließ Georg II. von Sachsen-Meiningen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einrichten, erfuhren die aufmerksamen Gäste. Für die damalige Zeit unerhört und vom Hochadel nicht akzeptiert, war der Herzog in dritter Ehe mit einer bürgerlichen Schauspielerin verheiratet. Die Veste Heldburg diente dem Ehepaar und seinen Freunden aus Künstler- und Intellektuellenkreisen als Begegnungsstätte.

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