(kör) 19 von 20 börsennotierten Unternehmen, die in diesem Sommer in Frankfurt ihre Zahlen präsentiert haben, blicken optimistisch in die Zukunft. Das tut auch Norbert Faller, Rohstoff-Experte und Fondsmanager der Union Investment, der auf Einladung der VR-Bank vor rund 500 Kunden im Konferenzzentrum sprach. Ausgehend von einer durchaus kritischen Analyse und dem Hinweis, dass die Verschuldung der Staaten ein großer Grund zur Sorge seien, entwickelte er eine Szenario, dass den Aktienindex Dax bald wieder deutlich über 7000 Punkten sieht.
Faller geht von einer soliden Binnenkonjunktur aus und ist auch für den Export optimistisch. Am Beispiel China machte er dies deutlich. Die Einkommenssituation breiterer Schichten werde sich schnell extrem verbessern, verbunden mit einer deutlichen Zunahme des Konsums. Deutsche Premium-Autos werden davon profitieren, weil die Chinesen zwar Solarzellen nachbauen könnten, ein eigenes den deutschen Autos vergleichbares Produkt aber nicht schafften. Auch die gewaltigen Bauinvestitionen in Wolkenkratzer entlang der Strecke Peking-Shanghai ließen sich ohne Importe nicht bewältigen. Mit dieser Entwicklung einher gehe eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen und Maschinen, was sich Anleger zu Nutze machen sollten. „Mit dem Rohstoff-Boom einer möglichen Inflation trotzen!“ war auch das Thema des temperamentvoll und mit einigem Witz vorgetragenen Referats. Optimistisch sieht er auch den Arbeitsmarkt, weil schon heute in Süddeutschland Fachkräfte nicht mehr zu bekommen seien. Die Wirtschaft sollte sich an Ingenieure in Griechenland und Spanien wenden.
Unterhaltsam und verblüffend der anschließende Auftritt des ausgebildeten Kriminalisten Leo Martin. Er ist Experte für unbewusst ablaufende Verhaltensmuster und versteht es, Menschen das zu entlocken, was sie liebend gerne für sich behalten würden oder auch Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen.