Mit dem diesjährigen Stück "Emil für dich" haben sich die sechs Darstellerinnen und Darsteller der Theatergruppe Wülfershausen eine turbulente Verwechslungskomödie ausgesucht, welche bei den Zuschauern sehr gut ankam. Bereits von Beginn an wurden die Lachmuskeln des Publikums enorm strapaziert, die es mit kräftigem Szenenapplaus dankten.
In dem Dreiakter, welches aus der Feder von Ute Tretter-Schlicker stammt und im Theaterverlag Rieder erschienen ist, geht es um Emil (Matthias Pfeuffer). Dieser ist ein regelrechtes Muttersöhnchen, der beim Anblick einer ihm fremden Frau plötzlich das Grunzen wie ein Schwein beginnt. Nun hat der etwas einfältige Emil, der noch gemeinsam mit seiner Mama im selben Zimmer schläft, über das Sonntagsblatt eine Frau kennengelernt – und somit nimmt das Wirrwarr-Spiel seinen witzigen Lauf.
Endlich haben die jungen Pensionsbesitzer Ursel (Saskia Stünkel) und Thomas (Andreas Ziegler) Urlaub und somit genug Zeit, sich um einen möglichen Stammhalter zu kümmern. Mit der Ruhe ist es aber nicht weit her, denn die Mutter (Andrea Lehmann) von Thomas hat spontan ihr Kommen zugesagt. Sie und Schwiegertochter Ursel sind sich jedoch spinnefeind. Nur allein Robert (Burkard Schmitt), Ursels Vater hingegen, kann ihr Paroli bieten. Beide haben sich nichtsahnend per E-Mail im Internet zu einem Blind-Date in die Pension ihrer Kinder verabredet.
Emil, urkomisch und primitiv gekleidet, ist voller Vorfreude auf seine sehnsüchtig erwartete Traumfrau aus der Kirchenzeitung. Als er in der Pension plötzlich auf die Schwiegermutter trifft, macht er dieser mit jeder Menge Gedichten und wiederverwendbaren Plastik-Rosen den Hof. Als wäre dies nicht schon genug, taucht Ruth (Lisa Korostil), die eigentliche Sonntagsblatt-Bekanntschaft von Emil auf. Die liebeswütige Ruth, gekonnt lispelnd und ein wenig naiv, mit einigen Zahnlücken im Gebiss grandios gespielt, hat es aber gleich auf Robert abgesehen, der unfreiwillig auf dem Küchentisch überwältigt wird.
Am Ende des Stücks bekommt dann doch jeder, was er wollte und auch Emils Problem mit dem Grunzen ist plötzlich verschwunden. Die Regie des Dreiakters liegt in den bewährten Händen von Heidi Münch und Doris Meth.
Von: Dominik Zeißner (für die DJK Wülfershausen 1929 e.V.)