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SCHWEINFURT: Integration kann so lecker sein

SCHWEINFURT

Integration kann so lecker sein

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    Gemeinsame Aktionen gab es beim Willkommenskurs des GbF Schweinfurt. Jeder Teilnehmer stellte einen Gipsabdruck seiner Hand her und bemalte diesen.
    Gemeinsame Aktionen gab es beim Willkommenskurs des GbF Schweinfurt. Jeder Teilnehmer stellte einen Gipsabdruck seiner Hand her und bemalte diesen. Foto: Foto: Halil Cesur.

    28 Sprachkurse für Flüchtlinge hat die GbF im Rahmen der Willkommenskurse der Bundesagentur für Arbeit seit November angeboten.

    Dabei stand neben der Vermittlung der deutschen Sprache auch die Kultur, Traditionen und Geschichte sowie der Alltag in Deutschland auf dem Programm. Sprachdozent und Germanist Markus Schäfer war es wichtig, dass sich die Asylsuchenden möglichst bald zuhause fühlen und sich in Deutschland zurechtfinden.

    So wurde der Kurs immer wieder an außerschulische Lernorte verlegt, um das Leben praktisch begreifbar zu machen. „Angefangen haben wir am Roßmarkt. Dort habe ich den Teilnehmern erklärt, wie man Bus fährt und dem Fahrplan die Abfahrtzeiten entnimmt.“ Besuche am Hauptbahnhof, bei der Sparkasse und im Rathaus schlossen sich an. Aber auch im Klassenzimmer erfuhren die Flüchtlinge multimedial viel über deutsche Traditionen und Feiertage, die häufig christlich geprägt sind und ihnen bis dato wenig sagten.

    Auch wurden sie umfassend über das deutsche Sozialversicherungssystem und die weiteren privaten Versicherungen informiert.

    Im weiteren Verlauf des Kurses standen Ausflüge nach Nürnberg, Bamberg und Würzburg an.

    Zum Abschluss des Kurses hatte sich Schäfer noch zwei weitere Besonderheiten überlegt. Da die GbF als Integrationskursträger zukünftig dauerhaft Sprachkurse anbieten wird, sollte dieser erste Kurs als eine Art Meilenstein künstlerisch festgehalten werden. So stellte jeder Teilnehmer einen Gipsabdruck seiner Hand her und durfte diesen dann nach seinen eigenen Ideen bemalen. „Auffallend war,“ so Schäfer, „dass viele meiner Künstler die Nationalfarben Deutschlands auf ihren Abdruck gemalt haben.“

    Und was waren die deutschen Lieblingswörter? Die jungen Leute nannten: „Liebe“ und „Frieden“, allerdings auch „Formular“ und „Bescheid“. Am letzten Kurstag stand interkulturelles Kochen auf dem Stundenplan. Dozent Schäfer sorgte mit Bruschetta, Pizza und Tiramisu für die europäische Komponente des Menüs, die Teilnehmer für das arabische Essen.

    Flüchtlingscoach Hamzeh Alkheder hatte alle nötigen Gewürze besorgt, um der Küche des Morgenlandes geschmacklich möglichst nah zu kommen. Zimt, Kardamom und andere „Exoten“ sollten dann bald überall orientalische Düfte verbreiten.

    Die Flüchtlinge, die teilweise bereits in ihrem Heimatland hauswirtschaftlich tätig waren, werkelten fleißig, um die Mannschaft mit 20 Personen satt zu bekommen. Als Hauptspeise gab es Kebse – gegrilltes Hähnchen mit arabischen Gewürzen mariniert. Jede Beschreibung würde hier jetzt dem herrlichen Duft aus 1001 Nacht nicht das Wasser reichen können. Ergänzt wurde dieses Essen durch Spinattaschen und syrischen Lahmacun, die die Teilnehmer alle selbst hergestellt hatten.

    Alle Teilnehmer, die nun in Schweinfurt fest Fuß fassen werden, freuen sich bereits auf die Fortführung des Kurses als Integrationskurs mit dem Abschlusstest „Deutsch für Zuwanderer“ in diesem Herbst. Mit diesem Sprachniveau wird es ihnen möglich sein, Ausbildungen zu beginnen und sich auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu bewerben, heißt es in einer Pressemitteilung der GbF.

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