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SCHWEINFURT: Internat im islamischen Zentrum

SCHWEINFURT

Internat im islamischen Zentrum

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    Islamisches Zentrum: Rein äußerlich wird sich das ehemalige DGB-Haus an der Ecke Wilhelm-Leuschner-/Friedrich-Ebert-Straße nach dem Umbau nicht verändern. Innen gibt es künftig zwei Gebetssäle, einen Laden sowie Unterrichts- und Schlafräume für Internatsschüler.
    Islamisches Zentrum: Rein äußerlich wird sich das ehemalige DGB-Haus an der Ecke Wilhelm-Leuschner-/Friedrich-Ebert-Straße nach dem Umbau nicht verändern. Innen gibt es künftig zwei Gebetssäle, einen Laden sowie Unterrichts- und Schlafräume für Internatsschüler. Foto: Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Die Begeisterung oder eher ablehnende Haltung der Stadträte für ein Bauprojekt ist bei jeder Diskussion im städtischen Bauausschuss in aller Regel schnell erkennbar. Die Umwandlung des früheren Gewerkschaftshauses in ein islamisches Kulturzentrum machte den Stadträten und Oberbürgermeister Sebastian Remelé diese Woche sichtlich Probleme, weil man nicht genau weiß, was sich dort künftig ganz genau abspielt.

    Da war bei der jüngsten Sitzung des Baugremiums viel von Überprüfen, Beobachten und Hoffen die Rede. Überprüft werden soll beispielsweise, ob die beiden getrennten Gebetsräume für Männer und Frauen nicht von mehr als den genehmigten 100 beziehungsweise 80 Personen belegt werden; beobachtet werden soll, ob im Hof an der Friedrich–Ebert-Straße Außengastronomie stattfindet; gehofft wird, dass das geplante Internat für junge Muslime die Integrationsbemühungen nicht konterkarieren.

    Auffällig auch war bei der letztlich erteilten Genehmigung die Häufigkeit der Erwähnung, dass man als Stadt allein baurechtlich gefragt sei und das geplante Islam-Zentrum als „Anlage für kirchliche, kulturelle und soziale Zwecke“ am Standort zulässig. Inhaltlich sei einzig die Regierung von Unterfranken die Prüfungsbehörde, sie habe die Aufsicht inne.

    Das Gebäude des islamischen Zentrums an den Straßen, die an den Gewerkschafter und Sozialdemokraten Wilhelm Leuschner sowie den Sozialdemokraten und ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert erinnern, wird sein Gesicht äußerlich kaum verändern. Nur die Fenster werden ausgetauscht. Innen wird es aber komplett umgekrempelt.

    Im Untergeschoss kommen als wichtigste Bestandteile der Frauen-Gebetsraum, eine Kantine und ein Laden unter. Das Erdgeschoss beherbergt den größeren Gebetsraum für Männer, eine Bibliothek, größere Aufenthalts- und Unterrichtsräume. Im Dachgeschoss schließlich werden zehn Schlafräume mit bis zu 28 Schlafplätzen für die Internatschüler geschaffen.

    Um sich ein Bild über dieses Internat zu machen, hat OB Sebastian Remelé eine „ähnliche Einrichtung“ in Würzburg besucht, berichtete er dem Gremium. Wie diese Schüler sollen auch die in Schweinfurt ganz normal die staatlichen Schulen besuchen. Nachmittags und abends werde ihnen dann im Internat Hausaufgabenüberwachung angeboten und der Koran gelehrt.

    CSU-Sprecher Rüdiger Köhler nannte es „eher fraglich“, dass ein Internat zur Integration beiträgt. Der Verein, so Remelé in einem Versuch zu antworten, habe ihm gegenüber geäußert, dass bei besserer Bildung auch der Schulabschluss besser sei, was wiederum der Integration förderlich sei. Er werde den Integrations- und Bildungsverein als Träger konstruktiv begleiten und auch „beim Wort nehmen“.

    Thomas End (SPD) erfuhr von Bauverwaltungsamtsleiterin Rosemarie Czegley-Albert, dass die Gebetsräume den Vereinsmitgliedern und Internatsschülern vorbehalten seien, nicht Auswärtigen. Deshalb auch genügten die 22 vorhandenen Stellplätze. Über den Bau eines Minaretts jetzt oder zu einem späteren sei „nicht gesprochen worden“. Der Hof sei lediglich als Spielhof und Freiraum für die Schüler genehmigt, nicht für Außengastronomie.

    Die Präsentation der Pläne durch Czegley-Albert verfolgte von der Tribüne herab eine größere Zahl Mitglieder des Trägervereins. Die Genehmigung war einstimmig.

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