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"Investor" Baumhögger verhaftet

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"Investor" Baumhögger verhaftet

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    Bochum/Schweinfurt (KR) Der Besitzer des Mercure-Hotels auf der Maininsel, Reinhard Baumhögger, ist in Bochum festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft begründete ihren Haftbefehl mit Fluchtgefahr. Baumhögger wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Gegen ihn wird auch in Thüringen ermittelt. Er soll sich, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, beim Bau des Congress-Hotels in Suhl mit Scheinrechnungen und gefälschten Bilanzen Fördergelder in Millionenhöhe erschlichen haben. Zurzeit versucht ein Ausschuss des Landtags, die Umstände der Bau-Finanzierung zu beleuchten und Licht in die Zusammenhänge zu bringen, unter denen mit Baumhögger ein Mietvertrag für dessen Spielbankräume im Erfurter Domhotel geschlossen wurde. Zwischen April 2004 und Juni 2005 hat der Unternehmer aus diesem Vertrag vom Land mehr als 400 000 Euro Mietzins für immer noch nicht genutzte Casinoräume kassiert.

    Am 4. November hat die Accor Hotellerie Deutschland GmbH ihre Anteile an der Accor Hotellerie Mercure Management GmbH an die Arcadia Real Estate AG von Reinhard Baumhögger abgetreten. Die Gesellschaft wurde in Arcadia Hotels & More Management umbenannt. 31 Hotels gehören derzeit zur Baumhögger-Gruppe. Das Mercure-Hotel Maininsel wird aber, wie das Tagungszentrum auch, von Accor gemanagt. Die Stadt überweist deshalb ihren jährlichen Betriebskostenzuschuss direkt an Accor.

    Reinhard Baumhögger hat auch für sein vor drei Jahren eröffnetes Hotel auf der Maininsel (12,5 Millionen Euro) Fördermittel (3 Millionen Euro) erhalten, obwohl der Freistaat Bayern zum Zeitpunkt der Planung und Errichtung alle Hotel-Neubauten grundsätzlich nicht mehr bezuschussen wollte. Diese Sonderregelung ist dem Einsatz der OB bei der Staatsregierung und dem Ministerpräsidenten zu danken. "Lex Grieser", hieß es damals. Während der Bauzeit und danach gab es etliche Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und Dr. Baumhögger; die Juristen beider Seiten waren oft beschäftigt.

    Bei den Haushaltsberatungen hat die Oberbürgermeisterin vor kurzem süffisante Kritik der SPD am "Baumhögger-Modell" mit der Feststellung abgewehrt, unter dem Strich sei die Stadt damit nicht schlecht gefahren. "Unsere Geschäftsbeziehungen sind derzeit im grünen Bereich", erklärte am gestrigen Montag Hans Schnabel, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, auf Anfrage zum "Thema Baumhögger".

    "Kein Kommentar", hieß es auf Nachfrage bei der "Arcadia". Baumhögger-Jurist Fiedler war nicht erreichbar.

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