Als die vierköpfige Familie Heinikel aus Schwemmelsbach ihren gewohnten Sonntagsspaziergang durch die heimische Flur machte, traute sie ihren Augen nicht. In der Abteilung "Kaa" fand man jede Menge Müll im Gebüsch, der dort zweifelsohne nicht hingehört. Der Unrat bestand vor allem aus Porzellan, in Form von Tassen und Tellern.
Der Fundort war damals, als das Dorf noch selbständig verwaltet wurde, die Müllhalte der hiesigen Ortschaft. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Jedenfalls beschloss Familie Heinikel spontan am darauffolgenden Mittwoch, dem schulfreien Buß- und Bettag, anzugreifen und den Müll aufzuräumen. Aber einfach mal so auf die Schnelle den Müll einsammeln und wegräumen, das war gar nicht so leicht. Denn je tiefer Mama Sabine mit ihrem Nachwuchs Mathilda und Lorenz ins Dickicht ging, umso mehr Unrat fanden sie dabei. Neben den vielen Porzellan-Sachen waren vor allem noch Blech und Putzreste Fundstücke des Tages. Außerdem musste das Trio Verstärkung anfordern: Die Hilfe von Opa Reinhold war gefragt beim Abtransport der Eimer mit den Ablagerungen.
Bürgermeister Anton Gößmann findet die Aktion der Familie vorbildlich, fragt sich aber, warum man den Müll auf diese Art und Weise entsorgt. "Die Müllpreise im Landkreis Schweinfurt sind doch moderat, der Sperrmüll ist sogar kostenfrei", so der Rathauschef. "Letztendlich muss jetzt die Gemeinde für die ordnungsgemäße Entsorgung aufkommen."
