Sonne, Strand und Meer. Für die meisten ist es das Sinnbild für Erholung, Unbeschwertheit und Urlaub. Für andere ist es ein Arbeitsplatz, jedoch mit nicht immer schönen Aufgaben. Die Jugendlichen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gemeinschaft (DLRG) Schonungen hatten Glück. Denn die schwerste Aufgabe blieb ihnen erspart – einen Menschen aus dem Meer zu retten. Sie leisteten in den Pfingstferien fünf Tage Wachdienst an der Ostsee.
Wie läuft der Wachdienst am Meer ab? Wieder zurück in Schonungen, erzählt Simon Scheuring von seinen Erlebnissen. Er und sieben andere Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren des Jugend-Einsatz-Teams (JET) der DLRG Schonungen lernten von erfahrenen Rettungsschwimmern am Timmendorfer Strand an der Ostsee. Scheuring hat schon Erfahrungen beim Wachdienst in einheimischen Gewässern und Schwimmbädern gemacht. „Aber das Meer mit seinen unberechenbaren Strömungen und hohen Wellen ist etwas anderes“, sagt Simon Scheuring, Rettungsschwimmer beim JET Schonungen.
Wunden der Badenden verarzten
Am neun Kilometer langen Strand stehen zwölf Wachtürme, die jeweils mit zwei Rettungsschwimmern besetzt sind. Um wie die Schonunger am Timmendorfer Strand mitzuhelfen, muss man sich sonst bei einer zentralen Stelle bewerben, zwei Wochen Zeit haben und zwei Voraussetzungen erfüllen: Der Bewerber muss das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber haben und mindestens 16 Jahre alt sein.
Aber noch nicht alle Jugendlichen des JETs Schonungen erfüllen beide Kriterien. Deswegen waren sie erst einmal als Verstärkung vor Ort dabei. Die Jugendlichen lernten das normale Wachgeschehen kennen, verarzteten Wunden von Strandbesuchern und lernten in einer Fortbildung alles über Rettungsboote, deren Einsatz, Rettungsmethoden und die Technik an Bord.
Den drei Ausbildern Stefan Seufert, René Wagenhäuser und Dominik Schubert, die an der Ostsee dabei waren, sei es aber auch besonders wichtig gewesen, erzählt der 17-jährige Scheuring, dass bei den Jugendlichen Gemeinschaftsgefühl aufkommt. So wurde am Abend nach neunstündigem Wachdienst immer zusammen gekocht, gegessen und gespielt.
Ein 19. Geburtstag wurde mit einer symbolischen Taufe besonders gefeiert. „Jeden Morgen haben wir noch vor Beginn des Wachdiensts gemeinsam die Wohnung geputzt und aufgeräumt“, erzählt Simon Scheuring weiter.
Auf dem Nachhauseweg konnte das JET dann auch noch einmal ihr Wissen in der Realität einsetzen. Als Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall kümmerten sie sich um die Verletzten.