Rund 60 000 Arbeitsstunden sollen seit dem 1. Januar dieses Jahres in die Einrichtung geflossen sein; einen sechsstelligen Betrag werden die Jugendlichen des Ausbildungsförderungszentrums (AFZ) damit der Stadt erspart haben, schätzt Mainka. Viel Lob gab es daher bei der gestrigen Besichtigung nicht nur von Mainka, sondern auch vom Finanzreferenten Martin Baldauf für AFZ-Chef Manfred Wagner und seine Mannschaft.
Fassade wie neu und besser
Der neue Verputz macht aus der ehemals heruntergekommenen Außenfassade des Hauses ein Schmuckstück in der Stadt. Die "Eye-Catcher" sind dabei die aus Plastik gefertigten sportlichen Figuren. Sie sollen den Ruf Schweinfurts als Sportstadt herausstellen. Mainka war sehr angetan: "Das hat Pfiff". Ein großer Schriftzug mit "Jugendherberge" soll noch am Haus angebracht und ein kleiner Grünstreifen mit Sträuchern vor ihm angepflanzt werden.
Auch im Hausinneren hat sich einiges getan: Die ehemalige Bar und ein Lagerraum im Erdgeschoss wurden zu einem schmucken Besprechungs- und Begegnungsraum kombiniert; ein Billardtisch wurde als Attraktion hineingestellt. Bald sollen noch zwei Internet-Anschlüsse folgen.
Gastronomie einmal anders
Traumhaft ist der Essensbereich, in dem die Gäste, ganz untypisch für eine Jugendherberge, richtig bedient werden! In der Küche sorgt jetzt ein Küchenmeister mit einem 18-köpfigen Team für die gute und abwechslungsreiche Verpflegung.
Komplett neu gemacht worden sind die Büros einer Sozialpädagogin und eines Ausbilders im Eingangsbereich, Komplett umgestaltet, mit neuem Boden und neuer Raumaufteilung, wurde das Besprechungszimmer im ersten Stock.
Nur kleinere Maßnahmen, beispielsweise neue Duschvorhänge sowie ein neuer Wandanstrich, verschönern die Gästezimmer (100 Betten). Der Clou ist hingegen der Service; denn die Gäste bekommen ein fertig bezogenes Bett zur Verfügung gestellt. Jeden Tag sorgt zudem der Zimmerservice für Ordnung. "Diesen Service bietet sonst niemand", kann der Koordinator für den Hotel- und Gaststättenbetrieb des AFZ, Dieter Bauer, deshalb stolz behaupten. Im Moment kümmern sich sechs Auszubildende zum Beruf "Fachkraft Gastgewerbe" um die Sauberkeit. Somit sind in der Jugendherberge insgesamt 24 Jugendliche zur Ausbildung vorübergehend beschäftigt. Um sie kümmern sich fünf Ausbilder und Sozialpädagogen.
Dennoch nur Übergangslösung
Dass diese Aufpäppelung der Jugendherberge trotz alledem nur eine Übergangslösung sein kann, räumen die Verantwortlichen von der Stadt aber ein. So wurde beispielsweise am Schallschutz gespart. Die Wohnqualität der zwölf Übernachtungsräume, die an der Niederwerrner Straße liegen, leidet zumindest tagsüber unter dem deutlich hörbaren Straßenverkehr.
Im Moment, so Mainka, sei eine Arbeitsgruppe der Stadt auf der Suche nach einem Standort für ein Jugendgästehaus. Dieses Projekt laufe wegen des Großprojektes Ebracher Hof, "aber auf Sparflamme." Zukünftig könnten vielleicht Jugendherberge und Jugendgästehaus zweigleisig betrieben werden, hoffe man.
Die Jugendherberge ist im Augenblick allerdings nicht mal zur Hälfte ausgelastet. Steigerungszahlen erhoffen sich die Verantwortlichen des AFZ aber im nächsten Jahr, wenn der Verband Deutscher Jugendherbergen seine bundesweit gelesenen Broschüren neu auflegt.
Bis dahin soll's auch außen schöner werden. Der hintere Gartenbereich wurde schon ausgelichtet und mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, einem überdachten Raucherbereich sowie einem Holzhäuschen für die Abfalltonnen gestaltet. Ein Basketballkorb und neue Parkplätze sollen folgen. Die Bitte an die Nachbarn AWO/ASB, ihre Gärten ebenfalls zu verschönern, ist verschickt.