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REGION GEROLZHOFEN: Kandidaten im Porträt: Hendrik Lindemann, FDP

REGION GEROLZHOFEN

Kandidaten im Porträt: Hendrik Lindemann, FDP

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    Hendrik Lindemann: Der Kandidat wohnt und arbeitet mitten in der Stadt.
    Hendrik Lindemann: Der Kandidat wohnt und arbeitet mitten in der Stadt. Foto: Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Hendrik Lindemann ist Liberaler - durch und durch: korrektes Auftreten, Kleinunternehmer mit sozialer Ader und Direktkandidat der FDP für den Landtag.

    Für das Pressegespräch hat sich Hendrik Lindemann die Stadtmauer am Unteren Wall ausgesucht, nicht weil das Mittelalter gerade in Mode ist, sondern weil dort sein Lebensmittelpunkt ist, weil er sich hier wohl fühlt, weil er gleich nebenan in der Krummen Gasse 12 wohnt und arbeitet. Dem Sachverständigen "geht es gut". Dies wünscht er einem jeden. Den Weg in diese Richtung zeige und gehe die FDP, so Lindemann.

    Auf dem Gang von der Krummen Gasse zum Stadtgraben sieht Lindemann die sanierungsbedürftigen Betonwände des Parkhauses am Rückert-Center. Teuer werde das Herrichten, weiß der Mann vom Fach, der kurz darauf der Stadt Respekt für die Altstadtsanierung zollt. Dass sich etwas tut, dass kein Stillstand herrscht, gefällt dem Kandidaten "sehr", der mit seinem Büro 2007 vom Georg-Wichtermann-Platz in die Krume Gasse umgezogen ist, der in seiner Immobilienfirma mit Projektentwicklung, Immobilien-Verwaltung und -Vermittlung drei Mitarbeiter beschäftigt.

    Parteipolitisch ist Lindemann seit dem Jahr 2009 aktiv. Die liberale Grundeinstellung führte ihn zur FDP. Er versteht sich nicht als neoliberal und auch nicht als erzkonservativ. Zustimmung fand bei ihm die Politik des siebten Kanzlers der Bundesrepublik - Gerhard Schröder. Lindemann steht für eine sozial ausgerichtete FDP, engagiert sich sozial auch als Privatmann und Mitglied bei im Lions-Club.

    Lindemann - verheiratet, keine Kinder - ist bürgerlich, mag seine Wohngegend, mag die Ruhe. Dass er zu Fuß Einkäufe erledigen kann, Grünanlagen vor der Haustür hat und nur um die Ecke in das Fitnessstudio gehen kann, schätzt er an der Altstadt.

    Schon 2009 hatte Lindemann für den Bundestag kandidiert, um die FDP zu stützen. Eine realistische Chance auf das Direktmandat und einen Sitz im Maximilianeum hat er diesmal wiederum nicht. Seit 2011 ist er FDP-Kreisvorsitzender und damit Chef von gerade einmal 35 Mitstreitern. Den Schwund bei den Aktiven in den letzten Jahren führt er auf die allgemeine Politikverdrossenheit zurück.

    Lindemann geht von einer Fortsetzung der Koalition aus - im Landtag wie im Bundestag. "Skandalfrei" hätten die Liberalen in Bayern viel bewegt, ihre Erfolge jedoch öffentlich nur dürftig verkaufen können, meint er. Gerade bei den Themen Schule und Bildung sei im Freistaat die Handschrift der FDP unverkennbar. Erfolge in der Wirtschaftspolitik seien am aktuellen Lehrstellenüberschuss abzulesen.

    Die FDP ist für ihn in der Regierungsverantwortung das "notwendige Korrektiv", eines, das auf allen Ebenen Verantwortung übernehme, das länger als jede andere Partei in der Regierungsverantwortung steht. In München verspricht sich Lindemann von der FDP eine Sozialpolitik, die nicht in amerikanische Verhältnisse führt; in der Sicherheitspolitik ein Ende des Personalabbaus bei der Polizei.

    Die FDP ist für ihn auch der Schlüssel zu einer neuen politischen Kultur im Lande, die die Selbstherrlichkeit der CSU ablöst, weil sich Seehofer & Co verantworten müssten, weil Katastrophen wie die Verwandtenaffäre oder die Vorgänge um die Landesbank nicht unter den Teppich gekehrt werden könnten. Reif sei die Zeit für eine "Entfilzung" der Landesregierung. Den Anhängern der Freien Wähler empfiehlt er einen Blick auf die "hervorragende Arbeit" der FDP.

    Auf dem obersten Platz seiner Wunschliste an die bayerische Politik steht ein Ende des Süd-Nord-Gefälles im Lande. Chancen sieht er im Abzug der Amerikaner, der Flächen frei geben werde, die für den Ausbau der Infrastruktur auch in der Region Schweinfurt zu nutzen seien. Lindemann denkt hierbei etwa an die Ansiedelung eines Fraunhofer-Instituts. Investitionen in den Norden des Freistaates würden auch der demoskopischen Entwicklung entgegenwirken, also dem Bevölkerungsschwund in den fränkischen Gemeinden. Auf der anderen Seite sei so einem München, "das aus allen Nähten kracht", zu helfen. Heute würden die Mieten in der Landeshauptstadt explodieren und seien nahezu unbezahlbar, während sich im Raum Schweinfurt-Würzburg das Mietniveau -inflationsbereinigt - in den letzten zehn Jahren leicht negativ entwickelt habe. Aufgabe der Politik sei es, junge Leute in der Region zu halten, ihnen Perspektiven zu geben.

    Wirtschaftlich und auch ökologisch setzt Lindemann auf eine starke Mittelschicht, ohne die die Fahrt in einem sozialen Chaos enden werde. "Mittelschicht" ist für den FDP-Mann eine Art Zauberwort - ist Verheißung der eigenen Freiheit und des eigenen Wohlergehens und Verpflichtung für die Freiheit und den Wohlstand des anderen.

    Schweinfurt ist für Hendrik Lindemann eine Stadt der bürgerlichen Mitte. Hier schätzt er das kulturelle, gesellschaftliche, das (bezahlbar) gastronomische Angebot und auch die Freizeitmöglichkeiten. Bei der Frage nach den Hobbys kommt der Kandidat ein wenig in Schleudern. Er lese gerne, fahre gerne Ski und besucht regelmäßig ein Fitnessstudio. Doch seit er sich parteipolitisch engagiert bleibt für die Freizeit weniger Zeit.

    Hendrik Lindemann

    1964 wurde Hendrik Lindemann in Bad Brückenau geboren. Dort wurde er eingeschult. Den den weiteren Schulbesuch absolvierte er in Würzburg. Nach Schweinfurt kam Lindemann 1991, war bei der Schilling-Bank in der Immobilienabteilung angestellt.

    1995 bildete er sich weiter zum Fachwirt für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und machte sich selbstständig.

    Seit dem Jahr 2000 ist er zudem ein von der IHK bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken.

    Mit der FDP will der Kandidat im Landtag den Mittelstand stärken und Bürokratie abbauen und bis 2015 Vollbeschäftigung in allen Landesteilen erreichen. In Wissenschaft und Forschung soll das Land investieren und technologische Innovationen fördern. Bayerns Staatsschulden sollen bis spätestens 2030 getilgt sein. Hendrik Lindemann will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern sowie die frühkindliche und berufliche Bildung stärken, das Schulsystem durchlässiger machen und die Einheitsschule verhindern. Wichtig sind ihm auch mehr Bürgerbeteiligung und weniger Bevormundung.

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