Unter dem Titel „Schattenseite der Katzenliebe“ hat diese Zeitung im Oktober unter anderem darüber berichtet, dass in Bereichen des Haßbergkreises sowie im benachbarten Landkreis Schweinfurt in letzter Zeit auffallend viele Besitzer Katzen vermissen. Daraufhin haben sich in der Redaktion mehrere Einwohner aus der Region gemeldet, deren Katzen ebenfalls verschwunden sind.
Auch bei der Stadt Eltmann ist von einer auffälligen Häufung von Fällen zu erfahren, in denen Katzenbesitzer ihre Lieblinge als vermisst gemeldet haben. Allein seit Anfang Oktober hat man dort neun plötzlich verschwundene Katzen registriert, heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung.
Nicht nur im Maintal werden Katzen vermisst. Eine Frau aus Sulzdorf an der Lederhecke (Lkr. Rhön-Grabfeld) berichtete der Redaktion von sechs Katzen aus ihrer Gemeinde, die in den vergangenen Wochen nicht nach Hause kamen. Sie verschwanden „immer über Nacht“. Unter ihnen waren zahme und scheue Katzen, so die Frau, die auch ihren eigenen Kater „Bruno“ sucht, der nach einer Augenbehandlung ein auffallendes Aussehen hat (siehe Foto).
Facebook-Gruppe gegründet
Mittlerweile haben betroffene Katzenbesitzer im Internet, in Facebook die Gruppe „Vermisste Katzen im Landkreis Haßberg“ gegründet. Dort haben sie Bilder ihrer wie vom Erdboden verschluckten Tiere veröffentlicht. Sie hoffen auf diesem Weg, Hinweise zu erhalten, wo sich ihre Katzen befinden beziehungsweise wer ihre Katzen gestohlen haben könnte. Denn quasi alle Anrufer, die sich bei dieser Zeitung gemeldet haben, hegen den Verdacht, dass ihre Katzen nicht einfach so entlaufen oder gestorben sind, sondern dass sie jemand mitgenommen hat.
Immer wieder wird in diesem Zusammenhang auch der konkrete Verdacht geäußert, dass hinter dem Verschwinden der Katzen eine Frau aus einer Gemeinde im südlichen Landkreis Rhön-Grabfeld stecken könnte, über die auch in dem Ende Oktober in dieser Zeitung erschienenen Artikel berichtet wird.
Gerichtlich verboten
Die Frau soll grenzwertig viele Katzen halten und war im Jahr 2011 vom Gericht in Haßfurt wegen des nicht artgerechten Haltens von 141 Katzen verurteilt worden. Damals hatte sie noch im Steigerwald gelebt. Der Richter hatte der Frau verboten, mehr als 24 Katzen zu halten und ihr eine krankhafte Tiersammel-Sucht (Animal Hoarding) unterstellt.
Die in Verdacht geratene Frau hat gegenüber dieser Zeitung vehement bestritten, irgendetwas mit dem Verschwinden von Katzen zu tun zu haben. Den Behörden und der Polizei liegen keine Hinweise auf einen möglichen Verdächtigen vor.
Der Polizei Haßfurt wurden in jüngster Zeit auch nicht vermehrt vermisste Katzen gemeldet, hieß es dort auf Nachfrage.