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GEROLZHOFEN: Kein schlankes Programm

GEROLZHOFEN

Kein schlankes Programm

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    Die „PrimaTonnen“ im Einsatz: Edeltraud Prey (links) und die Wuchtbrummen Johanna Wolff von Schutter und Bettina von Haken.
    Die „PrimaTonnen“ im Einsatz: Edeltraud Prey (links) und die Wuchtbrummen Johanna Wolff von Schutter und Bettina von Haken. Foto: Foto: Chuleck

    Irgendwie können sie einem schon leid tun: untergewichtige, unterernährte und abgemagerte Frauen auf den Titelbildern diverser Zeitschriften. Zumindest, wenn es nach Bettina von Haken und Johanna Wolff von Schutter, beide aus München, geht. Gemeinsam wiegen sie ein gutes halbes Dutzend unterernährter Frauen auf. Und sie sind nicht nur stolz darauf, sondern tragen ihr Gewicht auch im Namen. Sie sind die „PrimaTonnen“, und gemeinsam mit der nicht ganz so gewichtigen, aber ebenfalls nicht unterernährten Edeltraud von Rey, zeigen sie in ihrem Programm mit dem Titel „B(e)reit sein ist alles“ sämtliche Vorzüge, die frau als „Münchner Wuchtbrumme“ zu bieten hat.

    Die meisten der Männer, die sich zum Auftritt im Rahmen der Gerolzhöfer Kulturtage ins Pfarrer-Hersam-Haus gewagt hatten, kamen auch relativ ungeschoren davon. Zwei von ihnen hatten das Pech, ins Fadenkreuz der „PrimaTonnen“ zu geraten und mussten mehrmals den Spott der gewichtigen Damen über sich ergehen lassen. Nicht wirklich böse, aber doch gemein und mit einigen Spitzen in Richtung der anderen Herren gehend.

    Die „PrimaTonnen“ hüpften fleißig von einer Kostümierung in die nächste. Waren sie anfangs noch unbedarfte Putzfrauen, gaben sie später die hohen Damen und dann das gemeine Weibsvolk, das auf der Suche nach einer Arbeitsstelle wohl etwas falsch verstanden haben muss. Der Herr der Arbeitsagentur hatte „PrimaTonne“ zwei, von Haken, etwas von einem Spiel erzählt, von „Domino“. Allerdings, spöttelte „PrimaTonne“ eins, von Schutter, den Endbuchstaben verwechselt. „Nicht Domino, sondern Domina“, so Nummer zwei. Doch da steckte Nummer eins schon in einem überdimensionierten Kostüm einer typischen Domina, mitsamt Peitsche.

    Edeltraud Rey blieb ihrer Kostümierung treu, brachte aber mit ihrem Gesang eine gehörige Portion Boshaftigkeit und Sozialkritik rein. Da auch sie aus dem südlichen Teil Bayerns stammt, hat sie für ein Lied gleich eine Übersetzung für ihre unterfränkischen Zuhörer mitgebracht. Schließlich sollten sie auch wissen, worum es auf der Bühne ging – nämlich um einen gescheiten Zickenkrieg.

    Zwei Stunden lang sorgten die Damen auf der Bühne für einen kurzweiligen, weil niemals langweiligen Abend, auf einem ganz hohen Niveau. Als Abschluss baten sie den Veranstalter dringend um was zu essen, „sonst werden wir schlank“.

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