Der Verkehr ist immer wieder Aufreger in der Großgemeinde Röthlein und so hielten dort im April Vertreter von Polizei, Landratsamt und Gemeindeverwaltung Verkehrsschau. Die Ergebnisse präsentierte Bürgermeister Peter Gehring jetzt in der Gemeinderatssitzung. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Liste der Problemstellen war lang, viele Punkte wären mit Rücksichtnahme und der Einhaltung der Straßenverkehrsregeln aber relativ einfach zu beheben.
In der Bäckertorstraße in Röthlein parken immer wieder kurz vor der Einmündung Fahrzeuge und behindern Sicht und Verkehr. Viele Ratsmitglieder plädieren daher seit Jahren für eine Einbahnstraßenreglung, doch die würde, befürchten die Verkehrsverantwortlichen, zu mehr Verkehr in den angrenzenden Straßen führen. Wie Bürgermeister Gehring ausführte, wird über das weitere Vorgehen entschieden, wenn die Straßenbaumaßnahmen in der Einmündung zur Barthstraße abgeschlossen sind.
Polizei: Falschparker aufschreiben
Auch im Wendehammer an der Röthleiner Grundschule stehen unrechtmäßig Fahrzeuge und behindern die Schulbusse. Der Tipp der Polizei: Falschparker aufschreiben und melden. Im Fokus stand dann die Röthleiner Sportplatzstraße. Die kürzlich beschlossene Einbahnstraßenreglung auf kompletter Länge stieß bei der Polizei auf wenig Begeisterung. Das Argument: ein Großteil der Straße wird von Fußgängern kaum benutzt, Sinn macht da wohl nur eine Reglung ab dem geplanten Mehrgenerationenspielplatz in Richtung Festplatz.
Besichtigt wurden auch die Gewerbegebiete am Ortsausgang von Röthlein: Kein grünes Licht bekam ein gewünschter Schilderbaum mit Firmenhinweisen am Eingang zum Gebiet Mühläcker. Bereits stehende Hinweisschilder müssen demontiert werden. Im Industriegebiet Etzberg kommt es an einer Stichstraße immer wieder zu Vorfahrtsmissachtungen. Eine Vorfahrtsänderung würde allerdings laut Polizei keine Abhilfe bringen.
Weiter stand dann im gleichen Gebiet eine Parklösung für Lkw auf dem Programm. Voraussetzung: die Besitzer der dortigen Grundstücke geben einen 30-Zentimeter-Streifen Land ab. Aktuell ist die Straße nicht breit genug. Jürgen Lorenz wunderte sich, dass das der Planer nicht berücksichtigt hat. Detlev Reusch wünschte sich für den Bereich ein "Gesamtkonzept" gerade in punkto Müll und Toiletten, doch würde das wohl auch nicht helfen, wie Elke Lanz befürchtete.
Hecken um den Spielplatz verdichten
In Heidenfeld wird rund um den Spielplatz am Lindenplatz – wohl hauptsächlich von Anwohnern – zu schnell gefahren. Viele sehen die Kinder in Gefahr. Der Vorschlag aus der Verkehrsschau lautete deshalb: Gefahrenzeichen auf der Straße anbringen und die Hecken rund um den Spielplatz verdichten. Eine weitere Verkehrsberuhigung ist laut Polizei nicht nötig, auch wenn Detlev Reusch für zwei Einbahnstraßen plädierte. Andreas Hetterich schlug vor, Zettel zu verteilen und zum Schutz der Kinder an die Vernunft der Anwohner zu appellieren.
Abschlägig bewerteten die Verkehrsverantwortlichen auch den Vorschlag, die Geschwindigkeit in der Heidenfelder Dorfstraße – gleichzeitig auch Kreisstraße – zu reduzieren. An der Dorfstraße liegt nur ein Nebeneingang des Kindergartens, so das Argument. Der Haupteingang sei dagegen in der Seitenstraße. Das ärgerte Florian Kress, der feststellte, dass gefühlt ganz Ballingshausen wegen des Kindergartens Tempo 30 habe. "Warum ist das nicht in Heidenfeld möglich?", fragte er.
Am Kindergarten in Hirschfeld wird von der Laterne bis zur Sonnenstraße ein eingeschränktes Halteverbot erlassen, dazu wird die gelbe Stange vor dem Eingang entfernt. Abschließend gab Gehring noch eine Empfehlung aus der Verkehrsschau weiter: Verkehrsprobleme könnten durch eine kommunalen Verkehrsüberwachung reglementiert werden.