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LÜLSFELD: Keine Arche am Gipfel des Ararat

LÜLSFELD

Keine Arche am Gipfel des Ararat

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    Unterwegs in Anatolien: (von links) Alfred Finster, Manfred Heusinger, Jürgen Ring und Gerhard Kuhn vor der Besteigung des Ararat, der mit 5156 Metern der höchste Berg der Türkei ist.
    Unterwegs in Anatolien: (von links) Alfred Finster, Manfred Heusinger, Jürgen Ring und Gerhard Kuhn vor der Besteigung des Ararat, der mit 5156 Metern der höchste Berg der Türkei ist. Foto: Foto: Elif Sari

    Im gut besuchten Lülsfelder Sportheim präsentierte Alfred Finster in Bild und Ton einen Bericht über seine Besteigung des Bergs Ararat, der in der Bibel als der Berg erwähnt ist, auf dem die Arche Noah gestrandet sein soll.

    Zusammen mit seinen Kollegen Manfred Heusinger aus Lendershausen, Gerhard Kuhn aus Ottendorf und Jürgen Ring aus Kolitzheim hatte er im vergangenen Jahr den 5137 Meter hohen Berg in der Türkei bestiegen, der manchmal auch als 5156 Meter hoch bezeichnet wird. „Bereits der erste Tag mit dem Flug nach Istanbul war ein Höhepunkt. Unser Hotel lag in der Nähe der Hagia Sophia und der Blauen Moschee, die wir zu Fuß erreichen konnten“, erzählte Alfred Finster.

    Am nächsten Morgen flogen die vier Bergsteiger nach Van in Ostanatolien. Dort ging es im Kleinbus weiter in die Nähe der iranischen Grenze. Am dritten Tag begann der Fußmarsch. Nach 1000 Höhenmeter erreichten die Wanderer das 3200 Meter hoch gelegene Basislager. Der vierte Tag war der Höhenanpassung gewidmet. Die Gruppe lief mit Führer – die Türkei erlaubt Besteigungen nur organisierten Gruppen mit einheimischen Führern – zum Lager II in 4200 Meter Höhe und zurück.

    Am fünften Tag war wieder Lager II das Ziel, wo in Zwei-Mann-Zelten übernachtet wurde. Um 2 Uhr morgens begann der Aufstieg bei minus acht Grad und beißendem Wind. Dicke Kleidung, Handschuhe und Mützen waren absolut notwendig.

    Jürgen Ring gab Auskunft über erste Anzeichen von Höhenkrankheit: „Bei etwa 4500 Höhenmetern hatte ich einen starken Druck auf dem Kopf, leichte Schwindelgefühle und bekam schlecht Luft. Dazu fühlten sich die Hände und Füße wie erfroren an, denn die Durchblutung der Finger und Zehen hatte deutlich nachgelassen.“

    Die letzten 250 Meter der vergletscherten Gipfelkappe waren komplett vereist, so kamen die Steigeisen, die die Bergsteiger dabei hatten, zum Einsatz. Gegen 7.30 Uhr war das Ziel erreicht. Alfred Finster meinte: „Die Super-Aussicht und der Sonnenschein haben uns für alle Strapazen entschädigt, und einige Kleidungsstücke konnten wir auch ablegen.“ Nach einer halben Stunde begann der Abstieg ins Basislager 2000 Meter tiefer. Am nächsten Morgen ging's über die Schotterpiste zurück nach Van, wozu Jürgen Ring bemerkte: „Jetzt haben wir die Arche Noah doch nicht gesehen.“ Acht Tage dauerte die Reise, inklusive Rückflug mit einer erneuten Zwischenstation in Istanbul. „Die Organisation war perfekt, vom Essen bis zum Rahmenprogramm, egal ob wir in der Stadt im Hotel oder in den Lagern mit Speisen und Getränken verpflegt wurden, die mit dem Gaskocher zubereitet waren“, sagte Alfred Finster. Nach dem Unterschied zur Besteigung des Kilimandscharo im Jahr 2011 befragt, sagte Finster: „In Afrika ging der Weg die ersten Tage durch Wald, hier in der Türkei war alles offen. Am Kilimandscharo hatten wir Träger für das Gepäck, am Ararat Lastesel und Pferde.“ Auf die Frage nach den Zielen der Zukunft erklärten Finster und Ring: „Zwei 5000er haben wir hinter uns. Mit dem Wetter hatten wir zweimal Glück. Jetzt sind Alpentouren an der Reihe, denn auch 3000 oder 4000 Meter Höhe haben ihren Reiz.“

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