"Schade, dass der Bauhof hier so eine schwache Lobby hat", stellte Bürgermeisterin Lisa Krein enttäuscht in der jüngsten Gemeinderatssitzung fest. Nach einem Abstimmungs-Patt ist nämlich die geplante Interimslösung für den Bauhof vom Tisch, auch wenn der Bedarf "da sei", wie Gemeinderat Nicolas Leyrer nach einem Vororttermin berichtete.
Fünf Gemeinderatsmitglieder votierten für den Antrag auf Errichtung der fünfteiligen, zwölf mal fünf Meter großen Containerlösung auf dem Gelände der Kläranlage, fünf sprachen sich dagegen aus. Kurt Eichelbrönner erklärte warum: Er habe "Bauchschmerzen" angesichts der geschätzten Gesamtkosten in Höhe von gut 50.000 Euro für die Containerlösung, die der Bauhof bis zur Fertigstellung des neuen Bauhofs als Lager und Büro nutzen soll; anschließend würde der Container für die Nutzung des Klärwärters dienen. Im derzeitigen Betriebsgebäude – so bereits schon in einer kontroversen Diskussion in der Gemeinderatssitzung im März erläutert – ist der Raum laut Klärwärter mittlerweile zu eng, dazu müsse sein Büro aus gesetzlicher Sicht eh ausgelagert werden.
Bauarbeiten auch im Rathaus
Nach der Container-Entscheidung stand eine weitere gemeindliche Baumaßnahme auf dem Prüfstand: die weitere Modernisierung des Rathauses. Wie Krein erläuterte, sind verschiedene örtliche Institutionen (Kembachkurier-Redaktion, Hausmeister, Bauhofleiter, Bauamt und Hausmeister) im Rathaus untergebracht und aus visuellen und akustischen Gründen wäre es schön, wenn die Türen im Erdgeschoss erneuert oder saniert würden, um alles heller und schalldichter zu gestalten.
Dazu ist die Treppe ins Obergeschoss laut Krein nicht mehr trittsicher und muss aufgearbeitet werden. Es entstand nun eine Diskussion über den Sinn und Nutzen der geplanten Maßnahme in Höhe von 32.000 Euro für Arbeiten einer Fachfirma und in Eigenleistung.
Jutta Strobel fragte, ob wirklich alle Maßnahmen erforderlich sind, André Wunderling nahm mit Blick auf die großen anstehenden Maßnahmen in Schwanfeld die Kosten ins Visier, und Christian Bauer hatte angesichts der vorangegangenen Container-Entscheidung ein "menschliches Problem" und wollte "kein falsches Zeichen setzen" durch ein Votum für das Rathaus, aber gegen die Interimslösung für den Bauhof.
Thomas Lintl sah die Treppe als Sicherheitsrisiko für den Publikumsverkehr; eine Meinung, die dann alle teilten und einstimmig entschieden, für die Treppenmaßnahme 20.000 Euro in den Haushalt 2022 einzustellen.