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GEROLZHOFEN: Kinder reichen „Zerbrochenen“ die Hand

GEROLZHOFEN

Kinder reichen „Zerbrochenen“ die Hand

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    Die Schule und der Kindergarten in diesem Gebiet sind eines der Hauptprojekte des Vereins „Sarvodaya“. Die von der Indien-Initiative dort unterstützten Einrichtungen werden von zahlreichen armen Kindern aus über 40 Dörfern in der Region um Talavadi, nördlich der Nigiri-Berge, besucht, insbesondere aus Dalit- und Adivasi-Familien.

    Die Dalits („die Zerbrochenen“) werden heute noch häufig aus dem Kastensystem ausgeschlossen. Die Unterschicht gehört zu dem am meisten benachteiligten Personenkreis in Indien. Bei den Adivasi („erste Siedler“) handelt es sich um die stark diskriminierten Ureinwohner. Sie zählen mit den erwähnten unberührbaren Kasten (Dalits) zu den ärmsten Menschen Indiens.

    Im Lauf des Kindergartenjahres hatten sich der Elternbeirat für die Kindergärten St. Martin und St. Regiswind Gedanken gemacht, welche wichtigen Werte sie ihren Kindern in Zusammenarbeit mit dem indischen Kindergarten vermitteln wollen und können. Bei der Planung verschiedener Aktionen kam die Idee auf, mit den eigenen Kindern einen Kontakt zu Kindern einer fremden Kultur aufzubauen.

    Doris Geißler vermittelte Kontakt

    Wichtig war den Eltern eine Verbindung zu Gerolzhofen. Diese fanden sie unter anderem in einem persönlichen Kontakt von Doris Geißler mit der indischen „Divine School“. An dieser Schule im südlichsten Bundesstaat Indiens, Tamil Nadu, ist ein Kindergarten angegliedert, den rund 100 Kindern besuchen. Es handelt sich um eine sehr arme Region, in der viele Menschen lange Zeit keine Möglichkeit hatten, Lesen und Schreiben zu lernen.

    Seit Errichtung der Schule im Jahr 1999 durch die Indien-Initiative konnten dort immer mehr Kindern ein bestimmtes Maß an Bildung erwerben. Hauptsächlich finanzieren sich die Schule und der neu gegründete Kindergarten aus Spenden.

    Durch eine solche Kontaktaufnahme können die Gerolzhöfer Kindergartenkinder verschiedene Erfahrungen sammeln: Sie können die Kinder in Indien finanziell unterstützen, damit dort verschiedene Grundbedürfnisse gedeckt werden können. Über Briefwechsel – der erste findet bereits statt – lernen die Kleinen zudem eine fremde Kultur mit ihren Bräuchen und Festen und vielem anderem kennen. Für eine Rückkopplung sorgen Bilder und Berichte, die die deutschen Praktikantinnen mitbringen, wenn sie aus Indien zurückkehren.

    Indien kennenlernen

    Und die Buben und Mädchen in Gerolzhofen können sich mit dem Alltag ihrer Kolleginnen und Kollegen im fernen Indien vertraut machen. Dies geschah im Kindergarten über eine Projektwoche zum Thema „Indien“.

    Um diesem Projekt einen finanziellen Rahmen zu geben, initiierte der Elternbeirat eine Spendenaktion, die in Form eines gemeinsamen Mittagessens mit den Kindern geplant wurde. Dank der sehr regen Beteiligung von Seiten der Eltern übertraf das Ergebnis alle Erwartungen.

    Unter dem Strich kamen 810,25 Euro zusammen, welche es ermöglicht, das undichte marode Dach des Kindergartens reparieren zu lassen. Die Kosten werden sich auf rund 1000 Euro belaufen. Dank der großzügigen Spenden aus Gerolzhofen kann dieser Betrag weitgehend gedeckt werden.

    Inzwischen wurde bereits Kontakt zum Leiter der Einrichtung für die Region um Talavadi aufgenommen. Er wird in der kommenden Woche die baulichen Maßnahmen einleiten, wie er erklärte. Zudem bedankte er sich bei dieser Gelegenheit ausdrücklich bei allen Eltern, deren Engagement die Dachreparatur möglich macht.

    Im Blickpunkt

    Indien-Initiative „Sarvodaya“ Diese Indien-Initiative entstand 1984 nach Reise-Begegnungen und Projektaufenthalten in Südindien. Dem Verein „Sarvodaya“ gehören Mitglieder und Freunde aus ganz Deutschland an, darunter Vorstandsmitglied Doris Geißler (Dingolshausen), die zugleich stark im Gerolzhöfer Eine-Welt-Verein engagiert ist. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die verschiedenen Hilfsprojekte im Süden Indiens. Die Zerstörungen durch die Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 haben einige der dortigen Projektpartner direkt heimgesucht. Durch langfristige Maßnahmen wird versucht, hier zu helfen.

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