(bp) „Seht das Zeichen, seht das Kreuz...“ Dieses gemeinsame Lied erklang an Karfreitag um die Mittagszeit immer wieder beim zweiten ökumenischen Kinderkreuzweg, an dem zahlreiche Kinder und ihre erwachsenen Begleiter teilnahmen.
Vorbereitet hatte den Kreuzweg ein ökumenisches Team rund um Pfarrer Jean-Pierre Barraud, dessen Mitglieder den Kindern an vier Stationen die Leidensgeschichte Jesu sehr einprägsam und anschaulich nahe brachten.
An der ersten Station, dem Bildstock gegenüber der Erlöserkirche, erfuhren die Kinder vom angstvollen Gebet Jesu zu Gott im Garten Gethsemane. Am Bildstock in der Allee erlebten sie dann, auch durch kleine Anspiele, das Geschehen rund um die Verhaftung und Verurteilung Jesu und den Schmerz seiner Anhänger. Über die Kreuzigung berichteten Mitglieder des Teams im Friedhof und über die Grablegung an der letzten Station, der Friedhofskapelle. Auch die Kinder beteiligten sich immer wieder am Geschehen. So trugen sie auf dem Weg von Station zu Station abwechselnd einen Durchhalteengel und ein Holzkreuz. Weiter legte jedes Kind an jeder Station einen kleinen Blumenstrauß ab.
Begonnen hatte der Reigen der Gottesdienste der evangelischen Gemeinde an den Kar- und Ostertagen am Nachmittag des Gründonnerstag im Wohnstift Steigerwald mit Beichte und Abendmahl. Am Abend fand in der Johanniskapelle ein Abendmahlsgottesdienst statt, bei dem der Posaunenchor unter Leitung von Fritz Albert die musikalische Begleitung übernahm. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Gedenken an die Einsetzung des heiligen Abendmahles und die Fußwaschung. In verteilten Rollen lasen mehrere Sprecher aus dem Evangelium und machten so das Geschehen am Vorabend der Kreuzigung Christi deutlich.
Am Vormittag des Karfreitages trafen sich die Gläubigen in der Spitalkirche zu einem Beichtgottesdienst, bei dem jedem die persönliche Absolution zugesprochen wurde. Auf das Abendmahl werde an diesem Tag bewusst verzichtet, so der evangelische Geistliche. Einkehr, Beichte und Buße sollen im Mittelpunkt stehen.
Am Nachmittag des Karfreitag fanden sich die Gemeindemitglieder zur „Musik zur Sterbestunde“ in der Kirche ein. Die Andacht wurde musikalisch von Elke Friedl (Flöte) und Dekanatskantor Reiner Gaar (Orgel) gestaltet. Pfarrer Barraud sprach dazwischen die sieben Worte Jesu am Kreuz. Den musikalischen Teil beim Festgottesdienst mit Abendmahl am Ostersonntag übernahmen wieder der Posaunenchor sowie der Jugendchor unter Leitung von Reiner Gaar.
„Ostern ist die alles entscheidende Revolution der Weltgeschichte durch die alles überwindende Liebe Gottes“, so Pfarrer Jean-Pierre Barraud in seiner Predigt. Mittelpunkt seiner Worte war der Auszug aus dem Tagebuch von Rudi Dutschke.
An Ostermontag feierte Daniel Graf, Pfarrer von Bimbach und Brünnau, erstmals den Gottesdienst mit den Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinde Gerolzhofen in der Spitalkirche.