Die Stadtwerke sollen kundenfreundlicher werden. Geschäftsführer Thomas Stepputat will ihnen überdies „ein junges, sympathisches Image“ verpassen. Einer der Wege dorthin: Die Stadtbushaltestellen werden voraussichtlich ab Ende Mai nicht mehr von einer synthetischen Computerstimme angesagt, sondern aus Kindermündern geträllert.
Am Freitag wurden die 270 Haltestellen unter den Schweinfurter Grundschulen ausgelost. Ein Stadtbus hatte am Morgen nach Unterrichtsbeginn seine Runde gemacht, die vorgecasteten jungen Sprecher nebst Lehrkräften eingesammelt und auf den Betriebshof der Stadtwerke gekarrt. Dort durften die Kids im Beisein des Geschäftsführers sowie des Bereichsleiters Personenverkehr, Ulrich Lapp, ihren Straßenbereich aus einer Lostrommel ziehen. Und das erste Zweier-Team – aus der Kerschensteinerschule – wurde anschließend gleich ins Tonstudio des Lokalradios gefahren, zur professionellen Aufnahme der ersten Haltestellenansagen.
In Bamberg sind Kinderstimmen in den städtischen Bussen schon lange zu hören. Den Leuten gefällt's, es hebt die Laune. Thomas Stepputat griff deshalb die Idee aus seiner Marketingabteilung gerne auf und ließ sie – nach der Präsentation im Herbst – schnell in die Tat umsetzen. Ab Ende Mai tut also im gesamten Verbreitungsgebiet der Stadtbusse Kindermund Haltepunkte kund.
Die Schulen wiederum nutzten den Vorstoß der Stadtwerke und veranstalteten im Rahmen der aktuellen „Lesewochen“ gleich ein kleines Casting. Gesucht – und gefunden – wurden „verständliche und gleichzeitig ausdrucksstarke“ Leserinnen und Leser. Für die Gewinner gab's an Freitag von den Stadtwerken eine kleine Geschenkbox mit Marketingartikel; vor allem aber ist die Ansage der Haltestellen eine große Ehre. Wenn die Kinder künftig mit dem Stadtbus fahren, können sie und ihre Mitfahrer ihre eigene Stimme hören – ein ganz besonderes Gefühl.
Am Rande des Termins wurde bekannt, dass Thomas Stepputat für das kommende Jahr den Umzug des Kunden-Informationszentrums „KIC“ von der Bodelschwinghstraße in die Innenstadt plant. Von dort war es – aus der Manggasse – unter Stepputats Vorgänger Johann Karl vor einigen Jahren erst ausgezogen. Der künftige Standort steht noch nicht fest. Auch dies eine Maßnahme, die dem neuen Image der Stadtwerke als kundenfreundlicher Servicebetrieb Rechnung trägt.