Die Vereinsgaststätte des TSV platzte aus allen Nähten, so viele Mitglieder waren noch nie zu einer Jahresversammlung erschienen. Das lag wohl nicht zuletzt daran, dass der Vorstand einen Neubau angekündigt hatte.
Weil der Platz für die stetig steigende Mitgliederzahl hinten und vorne nicht mehr reicht und die Gruppen des TSV über den ganzen Ort verteilt sind, sollen eine kleine Halle und eine neue Wohnung gebaut werden. Vorsitzender Mario Söllner stellte die Planungen vor. Durch die Halle von 100 Quadratmetern könnte auch das Kursangebot erweitert werden. Auch die Pächterwohnung aus dem Jahr 1957 sei nicht mehr attraktiv, meinte Söllner, durch die neue Wohnung könne eine langfristige Bindung des Gaststätten-Pächters erreicht werden.
Einen Finanzierungsplan gibt es bereits. Die Baukosten werden auf 300 000 Euro geschätzt, 50 000 Euro müssen als Eigenleistung erbracht werden. Dieselbe Summe erhofft man sich als Zuschüsse von Gemeinde und BLSV. Dem TSV liegt auch schon ein Angebot eines Kreditinstitutes für die Finanzierung von 250 000 Euro vor. Bei 20 Jahren Laufzeit würde die monatliche Belastung 1285 Euro betragen. Abfangen könnte man diese durch die höheren Mieteinnahmen, außerdem läuft im Mai ein bestehendes Darlehen aus. Auf Nachfrage von Bernd Klenk bestätigte Söllner, dass es für die alte Wohnung bereits eine Mietvoranfrage gibt. Herbert Holzmann bezweifelte, dass die Umkleiden ausreichend sind, wenn noch ein Halle dazukomme. Das sieht der Vorstand anders, man müsse halt gut koordinieren. Klaus Tibulski fragte nach, ob es für die Vermietung der alten Wohnung eine Regelung wegen der Lärmbelästigung durch den Sportbetrieb gibt. Dies werde im Mietvertrag aufgenommen und durch einen Abschlag auf die Nettomiete berücksichtigt, erklärte Söllner.
Die Mehrheit der 94 Stimmberechtigten sprach sich für das Projekt aus. Es gab nur sechs Gegenstimmen und fünf Enthaltungen.
Der Neubau ist nicht das einzige Vorhaben des TSV in diesem Jahr. Im Herbst soll die von Jürgen Elsen komponierte Vereinshymne vorgestellt werden. Erstmals wird es einen Vereinsehrenabend geben, bei dem auch das TSV-Bilderbuch zum 111-jährigen Vereinsbestehen präsentiert wird. Kassiererin Elsbeth Förster zeigte sich mit der finanziellen Situation zufrieden. Den Kontoständen von 22 094 Euro stehen 16 013 Euro an Verbindlichkeiten gegenüber. Der Verein zählt aktuell 886 Mitglieder, von denen die meisten zwischen 41 und 60 Jahre alt sind. 297 Mitglieder sind Kinder, der älteste Neuzugang ist 89 Jahre alt.
Auch Ehrungen gab es. Georg Götz, Klaus-Dieter Schmidt und Harald Bayer wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Karl Müller ist seit 75 Jahren beim TSV, Günter Leutsch seit 60 und Roland Graf seit 50 Jahren. Seit 45 Jahren ist Petra Kiesel dabei, für 40 Jahre wurden Lothar Böhm, Norbert Engelbrecht, Norbert Göbel und Ruth Troch geehrt. 25 Jahre im Verein sind Rainer Bähr, Herbert Hahn, Gertraud Kucharz, Doreen Schirling, Volker Stowasser, Hildegard Werner und Uwe Woytinnek.
Die Versammlung legte fest, 150 Euro aus einer Spendenaktion in die Sanierung des Spielplatzes auf dem Vereinsgelände zu investieren. Bürgermeister Volker Karb versprach, den Allwetterplatz an der Grundschule herrichten zu lassen und zu prüfen, ob der TSV das Rasensportfeld der Förderschule nutzen kann.