(kwi) Vor das feine Essen hatten die Verantwortlichen des ersten Iftar auf dem Schweinfurter Marktplatz eine Reihe von Reden gesetzt. Eingeladen zum traditionellen Fastenbrechen nach Sonnenuntergang hatten die DITIB-Moschee, einer der größten türkischen Vereine in der Stadt und die lokale Agenda. Nach dem offiziellen Teil, einem Gebet und einem Tanz der Kinder wurde im Zelt getafelt: Suppe, Fleisch mit Gemüse und die Nachspeise Baklava.
Drei Wochen Fasten haben die Moslems hinter sich. Am kommenden Freitag geht der Fastenmonat Ramadan mit einem Fest zu Ende. Vergangene Woche beging DITIB, die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion, die Woche der Moscheen und Religionsbeauftragten. Mit dem gemeinsamen Iftar wollten die Muslime ihre Verbundenheit mit der Stadt und ihren Bewohnern demonstrieren und zu Frieden, Toleranz und Dialog aufrufen.
Das wurde in allen Ansprachen deutlich. Die Moderation des Abends hatte Filiz Caglar-Erkek übernommen, die Integrationsbeauftragte Funda Ersindigil übersetzte, wo nötig. Nach der Begrüßung durch Orhan Duvan, den ersten Vorsitzenden der DITIB-Moschee riefen Bürgermeister Otto Wirth und Landrat Harald Leitherer zu Vernunft und Nächstenliebe, Respekt und Achtung auf – und zwar auf beiden Seiten.
Leitherer betonte, eine echte Integration sei ohne Erlernen der deutschen Sprache nicht möglich. Er sprach von neuen trennenden Mauern, die durch terroristische Anschläge entstünden und die es aufzureißen gelte. Auch Generalkonsul Mehmet Selim Kartal und Atif Aksit, Religionsbeauftragter des Nürnberger Konsulats waren nach Schweinfurt gekommen und betonten in ihren Ansprachen die Notwendigkeit zum Dialog zwischen den Kulturen.
Dazu gab es ausreichend Gelegenheit. Während der Reden und des gemeinsamen Gebetes sank langsam die Dämmerung über den Schweinfurter Marktplatz. Schließlich konnte das Essen serviert werden.
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