Unter besonderen Bedingungen begrüßte der alte und neue Wasserloser Bürgermeister Anton Gößmann den Gemeinderat zur konstituierenden Sitzung. Neben der Wahl des Zweiten und Dritten Bürgermeisters standen die Benennung der Beauftragten sowie der Beschluss der Geschäftsordnung auf der Tagesordnung. Für Diskussionsstoff im neu gewählten Gremium sorgte vor allem die Bildung eines Krisen- sowie eines Ferienausschusses.
In seinen einleitenden Worten wünschte Gößmann dem Gremium eine gute Zusammenarbeit mit einem respektvollen Umgang untereinander. Das Gemeindeoberhaupt betonte, dass der Zweck des Rats nicht der bedingungslosen Umsetzung aller Bürgerwünsche sei. Zugleich bereitete er die Ratsmitglieder auf eine arbeitsame und schwere Legislaturperiode vor. Der Handlungsspielraum der Gemeinde ist vor allem durch eine hohe Gewerbesteuerrückzahlung sehr eingeschränkt. Die traditionelle Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Gremiums werde man auf jeden Fall so bald wie möglich nachholen, schloss Gößmann.
Nachdem die neun neuen Mitglieder in Wasserlosens Gemeinderat vereidigt worden waren, schritten die Räte zur Wahl der Vertretungen des Bürgermeisters. Auch in Zukunft wird es einen Zweiten und einen Dritten geben. In der Wahl zum Zweiten Bürgermeister setzte sich Joseph Schneider, in der zum Dritten Dominik Zeißner durch.
Hernach folgte die Benennung der Beauftragten. Für die einzelnen Ortschaften sind dies: Martin Heil (Wülfershausen), Tim Weis (Brebersdorf), Gerhard Geisbauer (Kaisten), Matthias Kippes (Rütschenhausen), Dominik Zeißner (Schwemmelsbach), Joseph Schneider (Greßthal), Gottfried Bindrim (Burghausen). Die Benennung des Seniorenbeauftragten wurde zunächst vertagt, das Amt des Jugendbeauftragten teilen sich fortan Alexander Bonengel und Joseph Schneider. Christian Hofmann, der aktuell schulisch sehr eingespannt ist, wird nach unbestimmter Zeit ebenfalls hinzustoßen. Gleichstellungsbeauftragte wurde mit Erika Roth die einzige Frau im aktuellen Gremium. Als Öko-Beauftragter meldete sich Frank Conrad.
Der erste größere Diskussionspunkt war die Benennung der Vertreter für den Wasserbeschaffungsverband Kaistener Gruppe. Sieben Plätze entfallen auf die Gemeinde Wasserlosen. Bei vormals acht war die logische Folge, aus jedem der acht Gemeindeteile einen Vertreter zu schicken. Da in der Sitzung keine Lösung gefunden wurde, vertagte der Gemeinderat die Entscheidung auf die nächste Sitzung am 20. Mai um 19 Uhr.
Für eine Menge Gesprächsstoff sorgte die von Markus Kirchner (Geschäftsleiter Verwaltung) vorgeschlagene Bildung eines Ferien- und eines Krisenausschusses als beschließende Ausschüsse in Coronazeiten. Die Verwaltung folge laut Kirchner der dringenden Empfehlung des Staatsministeriums des Inneren, um die Gemeinde auch bei Ausfall einiger Räte beschlussfähig zu halten.
Teile des Gemeinderates begegneten dem Vorschlag jedoch mit Skepsis, beispielsweise Schneider und Zeißner wiesen auf die Möglichkeiten der örtlichen Turnhalle hin. Die Abstände seien gewahrt. Zudem merkte Gerhard Geisbauer an, dass neuen Räten die Eingewöhnung erschwert würde und die kleinen Ortschaften nach den vorgeschriebenen Berechnungsverfahren keinen Sitz in diesen Ausschüssen hätten. Erwin Schmitt empfahl hingegen dem Vorschlag zu folgen. Mit neun zu acht Stimmen wurde schließlich der Ferien-, mit zehn zu sieben der Krisenausschuss abgelehnt.