(lmk) Der Gartenbauverein Sulzheim lud zur Neubestückung der Streuobstwiese ein. Zahlreiche Zuschauer, darunter auch der stellvertretende Landrat Paul Heuler, Bürgermeister Michael Geck, der Vorsitzende des Gartenbauvereins Sulzheim, Norbert Flammersberger, und der Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege in Schweinfurt, Frank Bauer, verfolgten interessiert die Pflanzung des berühmten Korbiniansapfelbaumes.
Man wählte gerade diese Sorte, da sich der Geburtstag des „Erfinders“, Korbinian Aigner, dieses Jahr zum 125. Mal jährt. Neben Sulzheim erhielten deshalb auch zwei weitere Gemeinden im Landkreis einen solchen Apfelbaum. Außerdem läge der Apfelsorte eine besondere Geschichte zugrunde, informierte Frank Bauer.
Korbinian Aigner war Pfarrer mit großer Leidenschaft für den Obstbau zur Zeit des Nationalsozialismus, gegen welchen er offen protestierte und deshalb 1940 ins KZ Sachsenhausen und später Dachau eingeliefert wurde. Dort musste er in der „Plantage“ arbeiten, sammelte Apfelkerne und machte einige Versuche mit diesen. So gelang ihm schließlich die Zucht neuer Apfelsorten, welchen er den Namen KZ1 bis KZ4 gab. Nach dem zweiten Weltkrieg kam die Sorte KZ3 am besten an und wurde 1985, zu Aigners 100. Geburtstag, auf den Namen „Korbiniansapfel“ getauft. Der stellvertretende Landrat Paul Heuler wies auf die Symbolkraft des Apfelbaumes hin. Bürgermeister Michael Geck sagte, er sei froh, dass Sulzheims Streuobstwiese für eine Erweiterung des Bestandes ausgewählt wurde. Er hoffe weiterhin auf ein rasches Wachsen des Baumes, damit dieser bald Früchte trägt.