(fi) Für kostengünstigere Rohre aus polyolefinen Werkstoffen (Kunststoffe aus gesättigtem Kohlenwasserstoff) hat sich der Stadtrat bei der Erneuerung der Haupttrinkwasserleitung vom Hochbehälter Wiebelsberg in die Stadt entschieden.
Die Alternative wären moderne Gussrohre gewesen, wie sie Trinkwasserversorger verwenden. Allerdings hätten die den Kostenansatz für die Wasserleitung in Höhe von 650 000 Euro noch einmal um 200 000 Euro nach oben getrieben. Im Haushalt hätte diese Summe nur über Kredite finanziert werden können.
Durch diese Kostenersparnis nimmt der Stadtrat in Kauf, dass die sogenannten PE-Rohre mit 50 Jahren nur etwa die halbe Lebensdauer wie Gussrohre haben. Das sind allerdings nur geschätzte Werte, da es noch keine Erfahrungen über so lange Zeiträume gibt.
Stadtbaumeister Jens Pauluhn machte der Ratsrunde in der Sitzung die PE-Rohre „schmackhaft“. Sie könnten zum einen grabenlos verlegt werden, etwa durch Einfräsen oder Einpflügen. Zum zweiten haben sie eine geringe Schadensquote.
Das sah auch Ludolf Kneuer so. Die Trasse der Wasserleitungen liege im Dolinen Bereich. Durch Absenkungen könnten Gussrohre leichter brechen als die flexibleren PE-Rohre. Thorsten Wozniak: Die gesparte Summe bedeutet fast zehn Prozent der im Haushalt geplanten Darlehensaufnahme.
Die Stadt verlege seit 35 Jahren PE-Rohre, berichtete Heinz Lorz. Guss breche viel leichter als der Kunststoff, wenn etwa ein Stein unter der Leitung liegt. Deswegen, so Jens Pauluhn an Fragestellerin Eva Maria Ott, sei bei PE-Rohren auch kein Sandbett als Schutzhülle nötig wie beim Guss.