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DITTELBRUNN: Lärmschutz an der B 286: Ja, aber . . .

DITTELBRUNN

Lärmschutz an der B 286: Ja, aber . . .

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    Lärmschutz an der B 286: Ja, aber . . .
    Lärmschutz an der B 286: Ja, aber . . .

    Anwohner des Dittelbrunner Baugebiets rund um Binsigweg, Eibenstraße und Steingraben sind vom Verkehrslärm der B 286 genervt, die vom Norden her von der A 71 nach Schweinfurt führt. Spätestens seit die Stadt Schweinfurt an ihrem neuen Wohngebiet „Eselshöhe West II“ eine Lärmschutzmauer bauen ließ, sind die Begehrlichkeiten der in Sichtweite wohnenden Dittelbrunner gewachsen: Auch sie wollen Schutz. In Bürgermeister Willi Warmuth haben sie einen Verbündeten. Weil er aber an ein größer gefasstes Verkehrskonzept für Dittelbrunn denkt, steht er momentan auf der Bremse.

    Unterschriften von 43 Haushalten hat der Dittelbrunner Albert Burzynski gesammelt. Das Ziel: ein Lärmschutzwall oder eine Mauer. Der Anwohner hält etwa 80 Zentimeter hohe Wandelemente für ausreichend. Die Forderung schickte er unter anderem an das Staatliche Bauamt, das Rathaus und ins Landratsamt. Das Unterfangen ist aber insofern problematisch, weil der Straßenabschnitt, an dem das Bollwerk gebaut werden müsste, auf Schweinfurter Gebiet liegt. Bürgermeister Willi Warmuth sagte auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Stadt aber ihr Einverständnis signalisiert habe. Voraussetzung: Dittelbrunn sichert sich den Grund und zahlt den Schutzwall selbst.

    „Die Flächen würde ich bekommen“, ist sich Warmuth sicher. Und auch die Finanzierung hält er für machbar. Dennoch hat der Rathauschef das Projekt „auf Eis gelegt“, wie er sagt. Es kollidiert noch mit seinem Ziel, die Heeresstraße, die früher vom US-Militär genutzt worden ist, zur Kreisstraße hochzustufen und als Umgehungsstraße für den Ort Dittelbrunn auszubauen. Damit könnte man die mit 9000 Fahrzeugen befahrene Hauptstraße entlasten.

    Voraussetzung ist aber, dass in der Nähe des so genannten Seelenvaters eine Anbindung zwischen B 286 und Heeresstraße gebaut werde. Deswegen, so Warmuths Argumentation, sei es momentan nicht möglich, jetzt dort in den Lärmschutz zu investieren, wenn später ein Teil der Mauer oder des Walls wieder entfernt werden müsste: „Das wäre Unsinn.“ In etwa einem halben Jahr rechnet er mit einer Entscheidung in Sachen Heeresstraße, wenn geklärt ist, inwieweit dort Altlasten schlummern. Dann könne man sich auch dem Lärmschutzthema für Binsigweg und Co. wieder widmen.

    Den Handlungsbedarf hat auch der Bürgermeister nach einem Vor-Ort-Termin erkannt: „Die Situation ist für die Anlieger unbefriedigend.“ Burzynski nennt die Belastung für einige Bewohner als „unerträglich“. Vor der Einmündung zur Eibenstraße ist die Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer gedrosselt; gerade die Beschleunigungs- und Abbremsgeräusche seien eine Belastung, hat Bürgermeister Warmuth analysiert.

    Wegen des Lärms fordern Burzynski und seine Unterstützer nach einer schnellen und nach ihrer Ansicht einfachen Lösung: Tempo 60. Dann würde der Geräuschpegel sinken. Als Beispiel dient ihnen die Staatsstraße in Richtung Stadtlauringen: Auf Höhe des Schweinfurter Stadtteils Deutschof ist dieses Limit vorgeschrieben. „Man braucht nur zwei Schilder auszutauschen“, sagt Burzynski. Doch so einfach ist es nicht, erwidert Holger Bothe als Leiter des Staatlichen Bauamts. An Wohnhäusern des Deutschofs seien Geräuschpegel gemessen worden, die eine Tempo-60-Anordnung möglich gemacht hätten. An der B 286 bei Dittelbrunn seien diese Werte nicht erreicht worden, weswegen man, Tempo 60 nicht anordnen könne.

    Dass diese Vorgaben eingehalten werden müssen, steht für Bothe außer Frage: Denn eine solche Reduzierung müsse auch einer gerichtlichen Prüfung standhalten, sollte zum Beispiel ein Autofahrer geblitzt worden sein und dann klären lassen, ob die Geschwindigkeitsreduzierung überhaupt rechtens gewesen ist. Dass die Bewohner den Geräuschpegel trotz nicht erreichter Schwellenwerte als störend empfinden, erkennt der Behördenleiter indessen an.

    Bürgermeister Warmuth legt für den Bau eines Lärmschutzes vorsichtigen Optimismus an den Tag: Einen Musterkatalog für entsprechende Elemente hat er schon auf dem Schreibtisch liegen.

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