Eine besondere Unterrichtsstunde erlebten die Studierenden der Landwirtschaftsschulen Schweinfurt und Münchberg. Durch Kooperation der Lehrkräfte für Betriebswirtschaft und Unternehmensführung war ihnen per Video der brasilianische Landwirt Karl Eduard Milla live zugeschaltet. Das geht aus einer Pressemitteilung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt hervor, der auch nachfolgende Informationen entnommen sind.
Die Studierenden staunten nicht schlecht, unter anderem über fünf Ernten in drei Jahren, jeweils auf deutschem Niveau, den hohen Landpreis von 50.000 Euro pro Hektar Ackerland (höher als im Landkreis Schweinfurt) und die Reduzierung von herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln zugunsten genetisch veränderter Organismen.
Der Betrieb betreibt an vier Standorten auf 3200 Hektar ausschließlich Ackerbau. Dazu kommen im Norden Brasiliens zwei weitere Betriebe mit zusammen fast 40.000 Hektar. Das entspricht etwa der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche im Landkreis Schweinfurt.
Hauptkultur ist jeweils Soja, dazu kommen noch Mais, Gerste, Bohnen und Baumwolle. Dabei nutzt der Betrieb so viel Direktsaat wie möglich. Beim Sojadrusch beispielsweise fahren die drei jeweils 15 Meter breiten Sämaschinen direkt dahinter und säen gleich wieder Mais. Karl Eduard Milla: "Wir bearbeiten den Boden so wenig wie möglich, damit wir keine Erosion haben." Auch in Brasilien geht der Trend hin zu ökologischem Landbau.
Der brasilianische Landwirt betont: "Bei uns stehen zwei Drittel der Landfläche unter Schutz, in den USA sind dies nur 20 Prozent." Außerdem sei 84 Prozent des Amazonaswaldes unberührt und 85 Prozent der brasilianischen Energie sei erneuerbar.
Ein Problem, das in Brasilien genauso wie in Deutschland durchschlägt, ist die Verfügbarkeit von Fachpersonal.