Miriam Langenbucher, die erste Leiterin in der Geschichte des Baumwipfelpfades Steigerwald bei Ebrach, nimmt Abschied von der Einrichtung der Bayerischen Staatsforsten auf dem Radstein-Plateau an der B 22. Dies „auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen“, so die offizielle Lesart. Nachfolgerin ist Barbara Ernwein.
Nach über drei Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit wird sich Miriam Langenbucher neuen Aufgaben im Unternehmen widmen, teilen die Bayerischen Staatsforsten weiter mit.
Ihre Nachfolgerin Barbara Ernwein verfügt ebenfalls über eine forstliche Ausbildung. Sie ist seit 2013 bei den Bayerischen Staatsforsten beschäftigt. Nach verschiedenen Stationen im Unternehmen hat sie zuletzt als Kundenbetreuerin staatliche Forstbetriebe im Freistaat in Immobilienfragen beraten.
Martin Neumeyer, der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, wird am Dienstag, 30. Januar, den Wechsel in der Leitung des Baumwipfelpfads Steigerwald vollziehen und die neue Leiterin vorstellen, die mit Wirkung zum 5. Februar ihren Dienst im Steigerwald antreten wird.
Miriam Langenbucher hatte zunächst noch von der Zentrale der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg aus die Fäden für den Ebracher Baumwipfelpfad gezogen. Die Forstingenieurin und Jägerin entstammt einem Weinbaubetrieb in der baden-württembergischen Pfalz. Ihre Hauptaufgabe bestand im Aufbau, der Leitung und der ständigen Weiterentwicklung des Baumwipfelpfades.
Der Weg zum Baumwipfelpfad Steigerwald war zuvor lange holprig. Die Euphorie und der Optimismus waren dabei anfangs so groß, dass man schon an eine Eröffnung im Jahr 2013 glaubte. Ein privater Investor sollte es richten und war auch bald gefunden: Die Erlebnis Akademie AG aus Bad Kötzting als nationaler Marktführer in Sachen Baumwipfelpfad.
Jetzt sollte es im Frühsommer 2014 mit dem Baumwipfelpfadbetrieb im Steigerwald losgehen. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, war von der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat in Ebrach die Bauleitplanung als Voraussetzung für die Genehmigung des Bauantrags durch das Landratsamt in Bamberg regelrecht „durchgepeitscht“ worden.
Am Ende hatten sich Gemeinde, Landratsamt und Ingenieurbüro umsonst gestresst. Der Investor bekam entgegen aller vorherigen Beteuerungen kalte Füße und verabschiedete sich über Nacht in den attraktiveren Nationalpark Schwarzwald. Dort eröffnete das Unternehmen noch 2014 bei Bad Wildbach den nächsten Pfad.
Zur Rettung des weit gediehenen Projekts im Steigerwald waren daraufhin die Bayerischen Staatsforsten in die Bresche gesprungen, um den Pfad fortan auf Staatskosten nicht nur selbst zu errichten, sondern entgegen der ursprünglichen Absicht auch selbst zu betreiben und damit Neuland zu betreten. Hierzu war Miriam Langenbucher als Leiterin eingestellt worden. Am 19. März 2016 war schließlich offizielle Eröffnung. Knapp neun Millionen Euro kostete die neue Attraktion. 90 Prozent der Kosten trug der Freistaat. Der Rest kam von den Staatsforsten.
Der Publikumszuspruch schlug bisher alle Rekorde. Noch im Lauf des ersten Halbjahres 2018 wird der 500 000. Besucher erwartet.