Zum Thema Schweinfurter Tagblatt, 20. Oktober, Seite 25: Ideen zur Rettung der Innenstadt, 28. Oktober, Seite 24: Leerstände kreativ nutzen, 28. Oktober 21, Seite 25: Die Innenstadt soll grüner werden und 29. Oktober, Seite 27: SPD zur Innenstadt: Es tut sich was, erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit vielen Jahren bin ich beruflich regelmäßig in Schweinfurt. Mich bewegt der Niedergang der einstmals lebhaften und funktionieren Innenstadt, und ich bemerke auch die Sorgen und Nöte der Geschäftsleute, die dort ihr Geld verdienen möchten, es aber immer weniger können.
Schweinfurt hat ganz offensichtlich nicht aus den Fehlern anderer Städte und Kommunen gelernt, die mit großen Einkaufszentren eine benachbarte gewachsene, innerstädtische Infrastruktur zerschlagen haben. Ergebnisse und negativen Folgen dieser "Malls" in anderen Städten und Kommunen sind längst kein Geheimnis mehr.
Mit naiven Maßnahmen wie Stadtgrün, Umwidmung des Leerstandes, Spielplätzen u.s.w. soll nun die (alte) Schweinfurter Innenstadt wieder belebt werden. Das wird, wie auch woanders, so nicht funktionieren, denn heraus kommt dabei bestenfalls eine Innenstadt als "geschminkte Leiche".
Es muss vielmehr versucht werden, die Ursache des Dilemmas zu beseitigen. Ich gebe zu, mein Vorschlag erscheint radikal:
Kommunalisierung des Einkaufszentrums, Umwidmung dessen in einen Hoch- und Fachschulstandort und Verlagerung des Einzelhandels wieder zurück in die Innenstadt.
Es gibt sicherlich auch andere Lösungen, aber sie müssen mutiger sein als die der Schweinfurter Stadtväter und sie müssen – anders als vor der Errichtung der Schweinfurter Stadtgalerie – auch zu Ende gedacht werden.
U. Gümbel
10625 Berlin-Charlottenburg