Zum Artikel "Firmenlogo und Schriftzug" vom 25. November erhielt diese Redaktion folgende Leserzuschrift:
Man könnte vom Glauben abfallen, wenn man denn noch einen hätte – ich für meinen Teil habe keinen mehr, was eine attraktive Innenstadt Schweinfurt anbelangt und der Artikel unterstützt mich darin.
Innenstädte sind zum großen Teil austauschbar, ein Filialbetrieb reiht sich an den nächsten und was Schweinfurt eindeutig fehlt, sind individuelle Fachgeschäfte. Angesichts der Öde, die in der Stadt herrscht und der zahllosen Leerstände sollte man meinen, die Stadt wäre dankbar für jeden Unternehmer, der sich bereit erklärt, das unternehmerische Risiko zu wagen, eine der Ruinen mit Leben zu erfüllen.
Ich mag mich nicht auf all die bürokratischen und Satzungshürden beziehen, die in dem Artikel genannt und vorgeschoben werden, aber ich hätte fast lachen müssen, wäre es nicht so traurig, als ich lesen musste, dass die Attraktivität der Innenstadt durch ein einheitliches und wertiges Gestaltungsbild gesteigert werden solle. Am besten in beige, sandfarben oder doch gleich unsichtbar? Na Bravo, das wird bald erreicht sein durch einheitliche Leerstände, die kann die Stadt ja dann in Einheitsfarben streichen – für die an die Bronx anmutende Kesslergasse wäre das auf alle Fälle ein Gewinn.
Was mir in dieser Angelegenheit fehlt, ist das, was seit Jahrhunderten erfolgreiche Geschäfte ausmacht, etwas Menschlichkeit und Kompromissbereitschaft. Schließlich ist es eine win-win-Situation.
Pia Treutwein
97506 Grafenrheinfeld