Die Natur meint es offensichtlich gut mit so manchem Lindacher Obstbauern, denn verschiedentlich stehen Zwetschgenbäume in voller Blüte – und das im Herbst, statt im Frühjahr. Doch weit gefehlt. Es ist nur eine Laune der Natur. Dass Obstbäume jetzt im Herbst blühen hängt mit ihrem Hormonspiegel zusammen, der vom Tageslicht und von der Intensität der Sonneneinstrahlung beeinflusst wird. Betrachtet man die Blüten genauer, so kann man unschwer feststellen, dass die so genannten Herbstblüten eigentlich nur recht kümmerlich ausgebildet sind.
Öffnet man sie, kann man zwar alle inneren Blütenorgane deutlich erkennen. Man sieht aber auch, dass sie nur sehr klein ausgeprägt sind. Daraus können keine Früchte entstehen. Diese mickrigen Blüten werden in wenigen Tagen vertrocknen und abfallen. Somit wird es mit Sicherheit keine zweite Ernte geben können.
Inzwischen haben die Lindacher Obstbauern die diesjährige Zwetschgenernte längst abgeschlossen. Es gab in diesem Jahr allerdings eher einen etwas unterdurchschnittlichen Ertrag, der vom Spätfrost Anfang Mai verursacht wurde. Da hingen schon die kleinen unreifen, noch grünen Früchte an den Bäumen.
Der heftige Frost zerstörte den Behang in manchen ungeschützten Lagen fast vollständig. In geschützteren Lagen war das nicht so, was dann einen normalen Ertrag zufolge hatte. Angesichts dieser widrigen Umstände sind aber die meisten Lindacher Obstbauern mit dem Ertrag zufrieden. Die Zwetschgen, die es letztlich zu ernten gab, wurden auf dem Markt gut nachfragt, was für die Erzeuger einen ordentlichen Preiserlös ergab.