Auch in Schwanfeld musste wegen der Corona-Krise bei der ersten Gemeinderatssitzung der neuen Legislaturperiode nicht nur Veranstaltungsort umgeplant werden.
Traditionell wird in der Gemeinde alle sechs Jahre am 1. Mai die Verabschiedung scheidender Ratsmitglieder und die Vereidigung der neuen Mandatsträger in einem würdigen Rahmen gefeiert. Das ist aktuell zwar schwierig, aber war nicht unmöglich, was die Feier mit der Amtseinführung von Schwanfelds neuer Bürgermeisterin Lisa Krein zeigte.
60 Zuschauer nutzten einen Livestream bei Facebook
Statt wie üblich fand die konstituierende Sitzung diesmal nicht im Bürgerzentrum, sondern der Schulaula statt. Dort saßen Gemeinderat und Gäste auf Abstand. Zudem konnten Daheimgebliebene die Feier via Livestream bei Facebook verfolgen. Die Idee wurde von Leon und Kurt Engel realisiert und von knapp 60 Zuschauern genutzt.
Schließlich brach in der Gemeinde eine neue Zeitrechnung an: Die neue Bürgermeisterin kommt eigentlich nicht aus Schwanfeld, setzte sich aber gegen ihre Mitbewerber durch und gewann, nachdem sie von der Schwanfelder Liste nominiert worden war, die Wahl.
Erste Amtshandlung: Neue Gemeinderäte vereidigt
Krein ist die erste weibliche und dazu hauptamtliche Rathauschefin in Schwanfeld. Vereidigt wurde die neue Bürgermeisterin, die mittlerweile einen Zweitwohnsitz im Ort hat, von Kurt Eichelbrönner, dem ältesten amtierenden Gemeinderat.
Anschließend vereidigte Krein mit ihrer ersten Amtshandlung die neuen Gemeinderatsmitglieder Mareike Eselgrimm, Christian Bauer, Oliver Lintl, Steven Jonas und Kurt Engel, die gemeinsam mit Krein und weiteren sieben Ratskollegen die Geschicke Schwanfelds lenken.
Köth und Neuhoff würdigen respektvollen Umgang
Zuvor waren der ehemalige Bürgermeister Richard Köth und seine Stellvertreterin Doris Neuhoff sowie die teils langjährigen Ratsmitglieder Christa Dünisch, Thomas Hertlein, Paul Popp und Frank Jonas verabschiedet worden. Köth und Neuhoff bedankten sich für die "vielen schönen Momente" und den "respektvollen Umgang" miteinander.
Für ihr langjähriges und ehrenamtliches Engagement erhielten beide nicht nur stehende Ovationen, sondern vom Gemeinderat auch ein besonderes Plätzchen: eine Bürgermeisterbank, auf der sie nun ihren Ruhestand von der Kommunalpolitik genießen können.
Kurt Eichelbrönner als zweiter Bürgermeister gewählt
Erste Entscheidungen standen auf der Tagesordnung: So wählte das Gremium Kurt Eichelbrönner als zweiten und Thomas Lintl als dritten Bürgermeister. Ausschüsse wurden besetzt und es wurde beschlossen, dass die Geschäftsordnung gültig bleibt, bis eine neue für 2020 bis 2026 beschlossen ist. Außerdem wurde Krein zur Standesbeamtin bestellt.
Abschließend gab sie bekannt, dass die nächste Gemeinderatssitzung am Montag, 11. Mai, um 18.30 Uhr im Bürgerzentrum stattfinde, und wies auf den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus am Freitag, 8. Mai, hin, an dem die Gemeinde den steinernen Rucksack und eine Infotafel im Rahmen des Projekts "DenkOrt Deportationen" einweihen möchte.