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HEIDENFELD: Locker, lässig, gut gelaunt: Heidenfeld

HEIDENFELD

Locker, lässig, gut gelaunt: Heidenfeld

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     Das Regionalstudio sendet live aus neun Wallfahrtsorten. Heidenfeld ist die vierte Station _ und ein Ausnahmefall.

    Der Röthleiner Ortsteil ist kein Wallfahrtsort wie andere. Hierher pilgern keine Massen. Menschen kommen vereinzelt, ohne groß Aufsehen zu erregen, beten in der Kirche, in der die Gebeine des Seligen Liborius Wagner ruhen. An diesem Mittwoch sind sie in der Pfarrkirche zu sehen, in einem Schrein vor dem Altar. In der Kirche: Stille. Vor der Kirche: Programm. An die 1300 Gäste sitzen auf Bierbankgarnituren in der brütenden Sonne. Einige davon eingefleischte Bayern 1-Hörer, die mit der Mainfranken-Tour von Station zu Station wandern. Das Wetter zeigt sich von seiner netten Seite - so wie Heidenfeld. Die Menschen sind freundlich, humorvoll. Es wird viel gelacht.

    Auch, aber nicht nur das Verdienst der Moderatoren aus dem BR-Regionalstudio Mainfranken: Studioleiter Eberhard Schellenberger und Irina Hanft, die das Vorprogramm von 11 bis 12 Uhr bestreiten, sowie Franz Barthel und Stephan Kirchner, die ab 12 Uhr live aus Heidenfeld auf Sendung gehen. Hinter ihnen steht an diesem Tag ein 15-köpfiger Tross. Inklusive des kleinen Teams der Abendschau, die am Abend einen Beitrag aus Heidenfeld senden wird. Fünf Minuten wird er dauern. Das Vorprogramm gehört ganz dem, was man aus Franken kennt: Blasmusik, Mundart, Gedichtli und G'schichtli - aus und über Heidenfeld. Zum Einstieg spielt die Blaskapelle unter ihrem Dirigenten Günter Dotzel das Lied "Unter dem Kirschenbaum". Bäume allerdings sind am Liborius-Wagner-Platz eher Mangelware. Regenschirme klacken auf, das Sonntagsblatt funktionieren einige zum Sonnenhut um. Währenddessen fasst Johannes Zimmermann das Wichtigste über Heidenfeld und über Kardinal Faulhaber zusammen.

    Im Vorprogramm interviewen Schellenberger und Hanft unter anderem Zweiten Bürgermeister Richard Ganzinger, Erlöser-Schwestern aus dem nahen Kloster, Pfarrer Norbert Clausen und Frieda Englert, die mit ihren 90 Jahren ein Gedicht fehlerfrei rezitiert. Dazwischen spielt die Blaskapelle. Gegen 12 Uhr wird die Sache ernst. Die Musiker räumen die Bühne, der Mann im Ü-Wagen schaltet ins aktuelle Programm auf Bayern 1. Statt Blasmusik kommt ein Oldie aus den Lautsprechern, dann ist Franz Barthel dran, der dem Hörer einen Blick nach Heidenfeld verspricht _ zu einem originellen Pfarrer, der verliebt ist in seinen Garten. Fast sei es wie im Paradies _ fehle nur Eva, plus Schlange. Lachen. Beim Piepston ist es 12 Uhr. In Heidenfeld läuten die Glocken, dann kommen die Nachrichten und _ live aus Heidenfeld _ Wetter plus Verkehrsnachrichten, gelesen von Stephan Kirchner.

    Vor James Last und "Secret Love" gibt Barthel einen Überblick über die Themen aus Heidenfeld. Allen voran, wieder der Pfarrgarten, der den Moderator besonders zu interessieren scheint. Barthel, das ist offenkundig, ist Genussmensch und angetan von Minze, Gewürzen und vor allem dem, was Pfarrer Clausens damit macht. Likör zum Beispiel oder Minzblätter in Schokolade. Die Show aus Heidenfeld läuft reibungslos. Es gibt Informationen über den Pfarrgarten, den Seligen Liborius Wagner, den man erst entdecken muss, dann aber sehr zu schätzen lernt, wie Generalvikar Karl Hillenbrand sagt. Es geht um die Wallfahrer aus Garstadt, die einzigen, die als Gruppe zum Seligen pilgern, um "Kraft zu tanken", wie Kolonat Hetterich im Interview sagt. Menschen wie Frieda Englert, ihre Tochter Helga Scholl oder Maria Hetterich erzählen von Situationen, in denen ihnen der Glaube an den Heiligen geholfen hat, Das BR-Team lässt die Menschen zu Wort kommen.

    Heidenfeld macht mit, präsentiert sich locker und sorgt für die eine oder andere Überraschung: Als Irina Hanft fragt, warum es ab und zu in der Backstube der Bäckerei Faulhaber "Knatsch" gibt, weiß sie zwar die Antwort: Es geht um die Wahl des Radiosenders. Der Senior hört gern Bayern 1, der Junior Bayern 3. Was Hanft nicht ahnt, ist, was eine Dame des Hauses gleich sagen wird. Was sie dazu meint? Antwort: "Bayern 1 brauch mer net, wir brauchen was Fetziges". Die Moderatorin fängt sich schnell. Das Publikum tut ihr den Gefallen und stößt ein leises "Oh" aus. Wie kann man nur ...

    Noch bis 25. Juli tourt das Regionalstudio Mainfranken immer mittwochs durch Unterfranken und sendet live aus Wallfahrtsorten. Jeweils von 11 bis 13 Uhr gibt es ein Bühnenprogramm neben der jeweiligen Wallfahrtskirche, ab 12.05 Uhr geht das Team live auf Sendung. Ausschnitte aus Heidenfeld sind noch an diesem Mitttwoch um 18.30 Uhr im TV zu sehen. Die Abendschau bringt einen fünfminütigen Beitrag aus Heidenfeld.

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