"Who let the dogs out?" nannte sich mal ein Straßenfeger der "Baha Men", aus dem Jahr 2000, "who, who, who, who?" "Wer hat die Hunde rausgelassen, werwerwerwer?" Auf dem Hundespielplatz, oberhalb des Hambacher Gewerbegebiets, werden die kleinen Zamperl und die Schwergewichte nun ebenfalls von der Leine gelassen, im umzäunten Bereich zwischen Christbaumkultur und Benjeshecke, nördlich des Atlantis-Abenteuerlands. "Wauwau, viel Erfolg" wünschte Bürgermeister Willi Warmuth bei seiner Begrüßungsansprache für Pongo, Louis, Benny, Bailey & Co, sowie deren Herrchen und Frauchen, bei der offiziellen Einweihung.
Auf weiträumigem Gemeindegrund dürfen jetzt auch große Vierbeiner nach Herzenslust toben, frei von jeder Leinenpflicht – oder die Wippen und Balancierbretter ausprobieren, die von einem Hundefutterhändler aus der Nachbarschaft beigetragen wurden. Die "Hambacher Hundewiese" wurde mit Hilfe von Ehrenamtlichen und des Bauhofs eingerichtet, zunächst soll sie testweise genutzt werden. Ende des Jahres wird es einen Zwischenbericht an den Gemeinderat geben.
Zutritt gibt es nur für Zweibeiner, die den dreistelligen Zahlencode kennen. Nach Abschluss eines "Nutzervertrags" und der Registrierung erfolgt ein Eintrag in die Liste. Am Eingang finden sich Kontaktadressen der Privat-Verantwortlichen aus der Gemeinde, etwa dreißig Anmeldungen gibt es schon. Um zur Tür zu gelangen, muss man dem Weg an der Westseite des Gewerbegebiets folgen, einmal um den Werbemittelmarkt herum.
Hauptinitiatorin des Fellnasen-Rasens in schöner Landschaft ist Hundebesitzerin Ute Hofmann. Die SPD-Gemeinderätin hat mit dem Fraktionskollegen Holger Schmitt lange die Werbetrommel im Gemeinderat gerührt, mit Blick auf ähnliche Angebote in der Region. Ein Jahr lang habe die Überzeugungsarbeit gedauert, sagt Hofmann, und es habe schon auch Skepsis gegeben: "Insgesamt bin ich über die bisherige positive Resonanz, selbst aus anderen Landkreisgemeinden, sehr erfreut."
Die Spielwiese hat ihre Regeln. Der Zutritt erfolgt auf eigene Gefahr. Die Hunde müssen gesund, grundimmunisiert und sozial verträglich sein. Streitigkeiten bei Rangeleien oder gar Beißereien sollten nach Möglichkeit ruhig und miteinander geregelt werden - das gilt sinngemäß auch für Halter.
Eine Schleuse sorgt dafür, dass die abgeleinten Hunde wieder rechtzeitig an den (Karabiner-)Haken kommen. Auch die Aufsicht darf nicht zu kurz kommen. Fremde Vierbeiner sollten nicht mit Leckerli verwöhnt werden und kein Spielzeug in die Meute geworfen werden: "Der Kampf um den Ball ist schnell entbrannt," so Hofmann.
Ein Klassiker sind die hundetypischen Hinterlassenschaften, die möglichst schnell eingetütet werden müssen. Buddellöcher sind Stolperfallen und möglichst schnell zu schließen. Kinder dürfen die Hundewiese nur unter Aufsicht betreten. Müll und Verunreinigungen aller Art gehen nicht, gemäht wird die Hundewiese von der Gemeinde. Eine Hundekotbeutel-Spender soll noch aufgestellt werden, ein Wasserkanister für die Wauzis und "Beschattung" für den besten Freund des Menschen.
