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Schweinfurt: "Macht mal Lärm!"

Schweinfurt

"Macht mal Lärm!"

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    "Trappend in this town" nannte sich das Konzert von Schweinfurter Rappern und Sängern beim Kultursommer. Yo Mismo rappte mit und moderierte.
    "Trappend in this town" nannte sich das Konzert von Schweinfurter Rappern und Sängern beim Kultursommer. Yo Mismo rappte mit und moderierte. Foto: Lamber Josef

    Viertel nach sieben am vergangenen Freitag: "Habt ihr Bock?", begrüßt Jagi Lion King die Besucher des Rap-Konzerts "Trapped in this town Vol. 1". Applaus. "Richtig baffed" sei er, dass so viele Leute gekommen sind. Verteilt in Grüppchen sitzen sie auf Picknickdecken auf der Wiese vor der Openair-Bühne auf dem Gelände der DDC. Tatsächlich ist das Publikum gemischter als gedacht. Jung und alt sitzt bereit, um die Schweinfurter Künstler rappen zu hören. Selbst Hund und Kinder finden sich im Publikum.

    Jagi Lion King ist Teil des Künstler-Kollektivs "Honeymoon phase". Er moderiert das Konzert. An diesem Abend präsentieren sie ihre Songs. Vorher rappen aber noch vier Schweinfurter Gäste - quasi zur Einstimmung. Die könnten unterschiedlicher nicht sein. Deska rappt auf Spanisch, Lukas Rising und Genos auf Englisch. Sie tanzen dazu über die Bühne. "Doe the CEO" rappt "Lyrics aus dem Herzen". Im Publikum wippen immer mehr Köpfe im Takt. Ein kleiner Junge läuft begeistert zur Bühne und springt dort auf und ab.

    Dann beginnt das Hauptprogramm. Das Kollektiv präsentiert 36 Songs. "Alle selbstgeschrieben und selbstproduziert", so Jagi Lion King. Zu Honeymoon phase gehören die Schweinfurter Rapper Rekloe, Yo Mismo, Jagi Lion King und Sängerin Kenia. Außerdem ihre Produzenten Flagondry und Space Heron.

    Man muss kein Rap-Experte sein, um den Abend zu genießen und die Botschaften zu verstehen. Das was die Künstler da sagen, das meinen sie auch. Sie wollen sich zeigen und genießen die Aufmerksamkeit. Selbst wenn sie mal nicht dran sind, tanzen sie zu den Songs der anderen im Hintergrund über die Bühne. "Macht mal Lärm", fordern die Rapper das Publikum öfters auf. Und das macht Lärm.

    Sängerin  Kenia und Rapper Jagi Lion King auf der Bühne.
    Sängerin  Kenia und Rapper Jagi Lion King auf der Bühne. Foto: Lamber Josef

    Fast in jedem Stück geht es um Gefühle. Erstaunlich offen rappen sie, was sie denken und fühlen. Mal wirkt das eher melancholisch, mal wütend, mal gut gelaunt. "Aufgeregt sei sie", gibt Kenia auf der Bühne ganz offen zu. Die Künstler selbst stammen aus unterschiedlichen Rap-Styles, machen also unterschiedliche Musik. Was sie aber verbindet: Das zentrale Thema Liebe. "Deswegen auch unser Name", sagt Yo Mismo. Etwa ironisch sei das. "Honeymoon phase beschreibt ja auch die erste Verliebtheitsphase." Sie alle machen schon lange Musik. Seit einigen Jahren auch als Kollektiv. "Schon in der Schule habe ich immer Texte in meine Mathe-Hefte geschrieben", erzählt Yo Mismo, "irgendwann wurde es dann ernst".

    Familiär fühlt sich der Abend an. Der kleine Junge vom Anfang wird kurzerhand zum "allerbesten Fan" erklärt und ruft "Hallo" ins Mikrofon. Für ein Geburtstagskind singt die Menge "Happy Birthday". Es wird später. Immer mehr Menschen stehen auf und beginnen zu tanzen. Nebel aus den Nebelmaschinen zieht über die Wiese und die Menge versammelt sich dicht vor der Bühne. Mal rappen die Künstler dort allein, mal als Duo, mal als Gruppe. Nach dem letzten Stück wirken sie sichtlich zufrieden. "Kommt doch alle zum Stadtstrand", lädt Jagi Lion King das Publikum ein, "dann machen wir da weiter".

    Den Anfang des Rap-Konzerts macht Deska.
    Den Anfang des Rap-Konzerts macht Deska. Foto: Lamber Josef
    Lukas Rising auf der Bühne
    Lukas Rising auf der Bühne Foto: Lamber Josef
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