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SCHWEINFURT: Madonna kommt in die Stadtgalerie

SCHWEINFURT

Madonna kommt in die Stadtgalerie

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    Sie verlassen die Stadtgalerie: Blumen-Spath und Schuhe Ecco.
    Sie verlassen die Stadtgalerie: Blumen-Spath und Schuhe Ecco.

    Viel Bewegung in der Stadtgalerie: Zwei Geschäfte machen dicht, werden durch neue Anbieter ersetzt. Auf der bisher einzigen Leerfläche zieht ein ebenfalls neuer Modeanbieter ein.

    Aber der Reihe nach: Wegen einer Insolvenz sind die für eine größere Erdgeschoss-Fläche in der Stadtgalerie angekündigten MG-Restaurants dort nie eingezogen, die Fläche blieb ungenutzt. Im September zurückliegenden Jahres, nur wenige Monate nach der Eröffnung, hatte ein Fotogeschäft pleite gemacht und die ECE-Mall verlassen.

    Nun werden zwei weitere Läden die Galerie verlassen. Das Schuhgeschäft Ecco im Obergeschoss machte am Donnerstag zu, Blumen Spath folgt am Monatsende. Die neue Centerleiterin Stefanie Kordowski bestätigte die Abgänge. Sie ließ sich zur Frage, wie das angesichts langjähriger Mietverträge gehe, lediglich entlocken, dass es eine „einvernehmliche Aufhebung“ gegeben habe.

    Blumen, Blumen, Blumen

    Gärtnermeister und stellvertretender Innungsobermeister Klaus Spath hatte seinerzeit den Verkauf am etablierten Standort in Oberwerrn aufgegeben und seine Freude über den Wechsel in die Stadtgalerie auch ausgedrückt. Er sah diese als große Chance, auf die er sich „irre freut“, sagte er damals. Seine Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Gegenüber dieser Zeitung räumte er ein, dass ihn „wirtschaftliche Gründe“ zur Aufgabe in der Galerie gezwungen hätten. Trotz hohen Arbeitseinsatzes sei er mit dem Umsatz „leider nicht zufrieden“. Angaben, wie er dem Zehnjahresvertrag nach nur einem Jahr entronnen ist, machte auch Spath nicht. Er wird am angestammten Standort in Oberwerrn weitermachen. Der Verkauf öffnet dort am 11. Februar wieder, rechtzeitig vor dem umsatzstarken Valentinstag am 14.

    Nachfolger ist die in Fulda sitzende Flora Verde. Die GmbH ist seit Jahren erfolgreich in der Markthalle tätig und wird also künftig mit zwei Filialen in Schweinfurt präsent sein. Chef Horst Bauer bestätigte die Expansionspläne, die er von Anfang auch in der Galerie hatte. Er sei seinerzeit aber mit den „Konditionen nicht einverstanden“ gewesen. In der Stadtgalerie schafft er drei neue Arbeitsplätze plus eine Aushilfskraft. Verkauft wird auf zirka 90 Quadratmetern.

    Center-Chefin Kordowski ist sich sicher, dass Flora Verde Erfolg hat. Man wechsle deshalb auch nicht das Sortiment. Spath habe man geraten, sich nur auf Blumen und Pflanzen zu konzentrieren, weil es die auch angebotenen Geschenkartikel in der Galerie zuhauf durch einige andere Anbieter schon gebe. Bei Flora Verde seien jetzt Blumen, Blumen, Blumen im Angebot.

    Auf der Ex-Ecco-Fläche bietet künftig die Firma „bagstage“ an. bagstage hatte vorübergehend in den Ladenräumen des pleitegegangenen Fotostudios im Obergeschoss Koffer und Lederwaren angeboten.

    In diesen Räumen wird nun künftig der Modeanbieter „Only“ nach einem Umbau einziehen. Das wird im April, möglicherweise schon im März der Fall sein.

    Umgesetzt wird der Stadtratsbeschluss, die Verkaufsflächen zugunsten der Textilbranche zu verlagern (9000 auf 9700 Quadratmeter) auch im Erdgeschoss. Auf die rund 300 Quadratmeter der einst fürs MG-Restaurant reservierten Fläche kommt „Madonna“. Der Filialist bietet, so Center-Chefin Kordowski, junge Mode zu erschwinglichen Preisen im Segment zwischen „New Yorker“ und „H & M“ an. Eröffnung ist am 4. Februar.

    Kritik an niedriger Frequenz

    Dass weitere Mieter wegen wirtschaftlicher Probleme ein Verlassen der Mall zumindest erwägten, darüber wisse sie nichts, erklärte Kordowski. Es sei kein Problem, Anbieter zu finden, ECE wolle aber mit den jetzigen Mietern weiterarbeiten, den Kunden damit demonstrieren, dass „Kontinuität da ist“.

    Dieser Zeitung gegenüber haben gleichwohl Mieter erklärt, dass sie wirtschaftliche Gründe zu einer Aufgabe zwingen könnten, sollte sich die Frequenz nicht erhöhen. Die Frequenz nennen alle als Grund für die Umsatzprobleme. Die Prognosen von ECE hinsichtlich der Besucherzahlen seien jedenfalls nicht eingetreten, sagte einer, der seinen reiflich überlegten Entschluss, in die Mall zu gehen, heute „eine Fehlentscheidung“ nennt. Ein anderer machte kein Hehl daraus, vor der Pleite zu stehen. Insofern schmerze die – vertraglich korrekte – Mietanpassung von 2,3742 Prozent umso mehr.

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