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SCHWEINFURT: Männer brauchen klare Ansagen

SCHWEINFURT

Männer brauchen klare Ansagen

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    Das Frauen-Film-Frühstück der Grünen-Frauen hat Tradition. Heuer ging es um das Thema „Männersprache – Frauensprache“. Im Bild von rechts die ehemalige Kreisrätin Elke Öchsner, Kreisrätin Birgid Röder und die Landtagsabgeordnete der Grünen, Kerstin Celina.
    Das Frauen-Film-Frühstück der Grünen-Frauen hat Tradition. Heuer ging es um das Thema „Männersprache – Frauensprache“. Im Bild von rechts die ehemalige Kreisrätin Elke Öchsner, Kreisrätin Birgid Röder und die Landtagsabgeordnete der Grünen, Kerstin Celina. Foto: Foto: Ursula Lux

    Es hat schon Tradition, das Frauen-Film-Frühstück der Grünen-Frauen. Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina hat es von ihrer Vorgängerin Simone Tolle geerbt und weitergeführt. Heuer widmeten sich die Frauen dem Thema „Männersprache – Frauensprache zwei verschiedene Welten?“

    Nach der Begrüßung durch Kreisrätin Birgid Röder berichtete Celina von der Weltfrauenkonferenz in Nepal. Neben vielen „prägenden Eindrücken“ bemerkte sie im internationalen Austausch von Frau zu Frau auch eine gemeinsame Art der Kommunikation. „Ich bin nie von einer Frau zugetextet worden“, erzählt Celina, es seien immer offene Fragen gestellt worden und ein Austausch auf Augenhöhe habe stattgefunden.

    Diesen Faden griff die Kommunikationstrainerin Angelika Küspert auf, die von der Gehirnforschung über die Menschheitsgeschichte bis hin zur Sozialisation die Unterschiede zwischen Männer- und Frauensprache aufzeigte. Zwar unterscheide sich das Gehirn von Männern und Frauen kaum, dennoch gebe es „feine Unterschiede“, erläuterte die Referentin. Das sogenannte Corpus callosum, die Verbindung zwischen rechter und linker Hirnhälfte, arbeite bei Frauen anders und sorge dafür, dass beide Hirnhälften besser zusammenarbeiten könnten.

    Frauen können also beispielsweise gleichzeitig sprechen und fühlen.

    Im Laufe der Menschheitsgeschichte hätten Männer und Frauen auch unterschiedliche Arten der Kommunikation gebraucht und eingeübt, zeigte sie auf. So hätten Frauen, die für das Zusammenleben und die Aufzucht des Nachwuchses zuständig waren, schon immer mehr beobachtet und kommuniziert als Männer. Diesen oblag in den Urzeiten der Menschheitsgeschichte vor allem die Jagd. Still sein und beispielsweise Entfernungen richtig einschätzen zu lernen, waren dabei wichtige Tugenden. Bis heute schlage dieses Urwissen durch. Männer kommunizieren weniger persönlich und mehr sachbezogen und sie drücken sich in der Regel knapper aus. Frauen dagegen seien die besseren Beobachter, dies bringe Vor- und Nachteile mit sich: „Wir sind perfekt im Interpretieren, das ist ein Vorteil, hat aber auch den Nachteil, dass wir uns oft viel zu schnell ein schlechtes Gewissen machen“, erklärte die Kommunikationstrainerin.

    Bis heute werde mit Mädchen anders geredet als mit Buben, behauptete Küspert. Dies aber sahen einige ihrer Zuhörerinnen anders. Das hänge doch wohl eher vom Wesen des Kindes ab, meinten sie und wiesen dabei auch auf regionale Unterschiede hin. „Rheinländer reden wie ein Wasserfall.“ Das konnte die Referentin nur bestätigen und schlussfolgerte: Mann und Unterfranke sei dann wohl eine der stillsten Kombinationen. Dennoch gaben viele Besucherinnen der Referentin auch recht. „Mein Sohn braucht klare Anweisungen“, meinte die eine, und eine andere stellte fest. Sie habe zwar mit ihren Kindern nicht unterschiedlich gesprochen, das „Ergebnis“ aber sei unterschiedlich geworden. Veranlagung, Nachahmung, Einflüsse von außen, all dies beeinflusse unser Sprachverhalten mit, räumte Küspert ein.

    Auch wenn die berühmte Ausnahme die Regel bestätigt und es sich bei solchen Vorträgen um Typisierungen handelt, was die Referentin immer wieder betonte, das Sprachverhalten von Männern und Frauen unterscheidet sich doch in wesentlichen Punkten.

    Den Frauen gab die Kommunikationstrainerin deshalb noch einige Tipps für ihren Umgang mit Männern mit auf den Weg. Bei Auseinandersetzungen auf die Körpersprache achten, war einer davon: „Bleiben Sie gerade und aufrecht.“ Nicht drum herumreden, war ein weiterer Tipp: „Sag, was du willst, dann bekommst du, was du möchtest.“ Und last not least in beruflichen oder politischen Diskussionen runter von der Beziehungsebene. Nicht in die „Ich-Falle“ tappen, empfiehlt die Referentin. Also nicht „Ich finde, das ist ein wichtiges Thema, sondern das ist ein wichtiges Thema.“

    Die Denkanregungen der Kommunikationstrainerin wurden an den Tischen eifrig diskutiert, bevor das Thema einen heiteren Abschluss fand. Die Erkenntnisse des Referats wurden locker und mit viel Witz in der Komödie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können“ verarbeitet.

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