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Handthal: Magdalenenkreuz erneuert: Restaurator hat das Steinkreuz bei Handthal nach dem Unfall vor einem Jahr repariert

Handthal

Magdalenenkreuz erneuert: Restaurator hat das Steinkreuz bei Handthal nach dem Unfall vor einem Jahr repariert

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    Das im Juni 2021 unbeabsichtigt beschädigte Magdalenenkreuz bei Handthal wurde zwischenzeitlich restauriert und erstrahlt seit Mitte Mai wieder in neuem Glanz.
    Das im Juni 2021 unbeabsichtigt beschädigte Magdalenenkreuz bei Handthal wurde zwischenzeitlich restauriert und erstrahlt seit Mitte Mai wieder in neuem Glanz. Foto: Norbert Vollmann

    Beinahe ein Jahr ist es her, dass das historische Magdalenenkreuz oberhalb von Handthal zerstört wurde. Das Entsetzen im Örtchen war zunächst groß, als Ende Juni 2021 der Querbalken des Kreuzes in mehrere Teile zerbrochen auf dem Boden lag. Es stand zunächst der Verdacht einer mutwilligen Beschädigung des vor gut 150 Jahren errichteten Glaubenszeugnisses im Raum.

    Doch als sich kurz darauf ein Tourist aus Hessen bei der Gemeinde als Verursacher des Schadens meldete, stand fest: Alles war zumindest kein Akt von Zerstörungswut, sondern nach Angaben des Mannes ein blöder Unfall gewesen. Er habe auf das Kreuz steigen wollen, um ein Foto zu schießen. Dabei sei der Sandsteinbalken abgebrochen, gab der Mann an.

    Der Verursacher hielt sich an sein damals gegebenes Versprechen, sich um die Behebung des Schadens, der ihm damals schon peinlich war, zu kümmern. "Das Ganze wurde zu einem Versicherungsfall", schildert Oberschwarzachs Bürgermeister Manfred Schötz gegenüber dieser Redaktion. Und mittlerweile ist das Magdalenenkreuz auch wieder repariert.

    Fachmann ersetzte die zerstörten Teile

    Die Firma Steinhütte von Jürgen Schulz aus Ebrach hatte den Auftrag erhalten, das historische Steinkreuz zu sanieren. Nach Angaben von Steinbildhauermeister Schulz, der vor allem solche Steinkunstwerke restauriert, hat er im Zeitraum zwischen November 2021 und Mitte Mai 2022 vor Ort nicht nur den zerstörten Querbalken des Kreuzes aus Sandstein ersetzt. Während der Arbeit habe er festgestellt, dass auch die lateinische Inschrift am Kreuzpodest nicht mehr lesbar war. Diese hat er deshalb erneuert sowie offen liegenden Steine des Podests neu verfugt.

    Die lateinische Inschrift auf dem Kreuzpodest berichtet vom Grund, weshalb das Kreuz im Jahr 1867 an Ort und Stelle errichtet wurde. Bis zum Jahr 1810 stand dort ein Kirchlein, das dann abgebrochen wurde. Dessen Steine wurden damals beim Bau der Handthaler Dorfkirche weiterverwendet.
    Die lateinische Inschrift auf dem Kreuzpodest berichtet vom Grund, weshalb das Kreuz im Jahr 1867 an Ort und Stelle errichtet wurde. Bis zum Jahr 1810 stand dort ein Kirchlein, das dann abgebrochen wurde. Dessen Steine wurden damals beim Bau der Handthaler Dorfkirche weiterverwendet. Foto: Norbert Vollmann

    Jetzt strahlt das Magdalenenkreuz wieder in voller Pracht und Schulz kann mit seinem Werk durchaus zufrieden sein. Eine Anregung hat er noch: Er würde sich eine Tafel vor Ort wünschen, auf der eine Übersetzung der angebrachten lateinischen Inschrift zu lesen steht. Dies würde sicherlich manchen Besucher des Orts freuen, meint er.

    Kreuz erinnert an verschwundenes Kirchlein

    Inhaltlich weist die Inschrift darauf hin, weshalb das Kreuz ausgerechnet an dieser Stelle steht. Denn dort, in der Waldabteilung "Kapellenrangen", circa einen Kilometer östlich von Handthal, stand einst das Wallfahrtskirchlein "Steinbrünner Magdalena", wie der Liste der bayerischen Baudenkmäler zu entnehmen ist.  Das Kirchlein wurde im Jahr 1729 geweiht. Ab 1747 besiedelten Franziskaner aus Dettelbach den Berg und errichteten dort ein Hospiz.

    Während der Säkularisation wurde das kleine Kloster aufgelöst. Im Jahr 1810 wurde den Handthalern der Bau einer Dorfkirche genehmigt, dabei wurden die Steine der aufgelösten Hospizkirche oben am Berg benutzt. In Erinnerung an die abgetragene Klosterkirche stellte man im Jahr 1867 oben am Berg dann das jetzt restaurierte Magdalenenkreuz auf.

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