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SCHWEINFURT: Marketing-Ideen für Musikmäuse

SCHWEINFURT

Marketing-Ideen für Musikmäuse

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    Stabile Zahlen in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge: Andrea Schärringer und Thomas Fritz leiten Bayerns zweitgrößte Musikschule.
    Stabile Zahlen in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge: Andrea Schärringer und Thomas Fritz leiten Bayerns zweitgrößte Musikschule. Foto: FOTO Wiedemann

    „Man muss nicht alles mitmachen, aber man muss mit der Zeit gehen“, sagt Andrea Schärringer. Weswegen man an der Musikschule Schweinfurt neben den klassischen Orchester-Instrumenten längst E-Gitarre und E-Bass lernen kann. Weswegen es ein hochdifferenziertes Angebot an Früherziehung und Frühförderung für die Jüngsten gibt, und weswegen die Kinder und Jugendlichen in nahezu jeder denkbaren Ensemble-Kombination miteinander musizieren können, von der Akkordeon-Gruppe über das Sinfonieorchester bis hin zu Bigband und Rockband. Und so bleiben die Schülerzahlen stabil, auch wenn draußen Kindergartengruppen schließen müssen und auch sonst die geburtenschwachen Jahrgänge das Bild bestimmen – bis 13. Juni läuft noch die Anmeldefrist fürs neue Schuljahr.

    3600 Schüler in Stadt und Landkreis besuchen Kurse der Früherziehung, lernen ein Instrument, spielen in Ensembles, singen in Chören. Seit fünf Jahren leiten Andrea Schärringer und Thomas Fritz als Doppelspitze das nach München zweitgrößte Institut seiner Art im Freistaat. „Manchmal muss man fast in Marketing-Kategorien denken“, sagt Fritz, wenn er von neuen Projekten berichtet, die die Schüler an die Schule binden und die Öffentlichkeit von deren Aktivitäten unterrichten sollen.

    So wird beim Jubiläumskonzert des Liederkranz, der seit einiger Zeit im Musikschulgebäude an der Schultesstraße probt, ein Kinder-Projektchor der Musikschule mitwirken. So hat die Musikschule im so genannten Elementarbereich erheblich investiert und für „Musikmäuse“ und „Musikschulgarten“ Instrumente wie Klangstäbe angeschafft. So laufen Gespräche mit einer ganzen Reihe von Schulen, um das Spektrum der Kooperationen auszuweiten. Hintergrund ist oft die bevorstehende Einführung der Ganztagsschule: Die Musikschule stellt Lehrer, die Programm bieten, die jeweilige Schule kann so ihr Angebot attraktiver gestalten. Flaggschiff der Kooperationen sind die Bläserklassen am Olympia-Morata-Gymnasium, wo Schulmusikerinnen den Klassen- und Ensemble-Unterricht, Musikschullehrer den Instrumentalunterricht bestreiten. „Das funktioniert prima, das macht richtig Spaß“, sagt Andrea Schärringer.

    Natürlich nicht nur als „Verwendungsnachweis“ für die Gelder aus Landkreis, Stadt und Freistaat hat die Musikschule im vergangenen Jahr 180 externe Veranstaltungen bestritten. Wobei, darauf weisen Schärringer und Fritz gerne hin, der Zweckverband aus Stadt und Landkreis selbst in den „schlimmen Jahren“ 1993 und 1994 die Musikschule ordentlich versorgt habe. Noch viel weniger stehe heute ihre Ausstattung zur Debatte. „Unsere Arbeit wird einhellig geschätzt, und außerdem sind wir verlässlicher Partner für beide Kämmereien“, sagt Fritz.

    Der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst ist im Haushalt 2008 bereits vorweggenommen, für das Jahr 2009 hofft Fritz, dass er die Erhöhung nicht auf die Gebühren umlegen muss. Denn auch wenn es Fördermöglichkeiten für Bedürftige und Begabte gibt, so gebe es doch viele Eltern, die nur knapp über Hartz-IV-Niveau verdienten. Da fällt manchen die Entscheidung, oft mehrere Hundert Euro pro Jahr für Musikunterricht auszugeben, schwerer als anderen.

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