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SCHWEINFURT: Metz will so nicht weiter fahren

SCHWEINFURT

Metz will so nicht weiter fahren

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    15 Busse hat Friedrich Metz derzeit für die Stadtwerke im Einsatz, sagt er, und drei für den OVF. In über drei Jahrzehnten habe man sich über die eine oder andere Meinungsverschiedenheit stets einigen können, aber seit einem Jahr sei Funkstille zwischen ihm und den Verantwortlichen der Stadtwerke.

    Metz moniert, dass seit 2005 in den Fahrplänen die Takte zwischen den Haltestellen so verknappt worden seien, dass kaum mehr Zeit für Ein- und Aussteigen eingeplant sei. Die Busfahrer stünden unter enormem Zeitdruck, kaum ein Bus fahre noch pünktlich ab, was nicht verwundern könne. Außerdem habe der Vertrag ab 2005 eine deutliche Verschlechterung der Ertragslage seines Betriebs mit sich gebracht. Zu den derzeitigen Bedingungen werde er sich für die Neuausschreibung ab 2008 nicht mehr bewerben.

    Ulrich Lapp, Leiter des Busbetriebs der Stadtwerke erklärt auf Anfrage, zu dem hier beschriebenen Thema gebe es „alle möglichen Gerüchte, dazu äußern wir uns öffentlich nicht“ – auch nicht zur Kritik an den angeblich nicht einhaltbaren Taktzeiten. Die von Friedrich Metz behauptete Eiszeit wird mithin von Lapp weder bestätigt noch dementiert. Er sagt nur so viel: „Die Stadtwerke sind mit der Firma Metz in Kontakt, sonst könnte man den Betrieb nicht aufrecht erhalten.“

    Was wird, wenn das Grettstadter Busunternehmen sich nach mehr als drei Jahrzehnten tatsächlich nicht mehr um den Auftrag bewirbt? Für die Stadtwerke sieht Lapp darin kein Problem. Ohnehin werde der Auftrag europaweit neu ausgeschrieben und vom jeweiligen Angebot hänge ab, wer zum Zuge kommt. Die Stadtwerke müssten auch nicht zwangsläufig für Metz einen Nachfolger finden, der ab 2008 dessen Fahrten-Volumen übernimmt, wird der Bereichsleiter kryptisch. Ob die Stadtwerke dies etwa selbst wieder tun würden, sagt er nicht.

    Für Friedrich Metz selbst bedeutet dies schlicht weitgehend die Aufgabe des Busunternehmens. 15 Busse fahren für die Stadt, nur drei für die OVF. „Die Busse kann ich problemlos verkaufen“, sagt er, „das sind alles neuere Fahrzeuge, zwischen drei und neun Jahre alt – im Gegensatz zu den Bussen der Stadtwerke.“ Die hätten 34 Fahrzeuge im Betrieb, von denen 24 älter als zehn Jahre seien. Sieben davon, vor 1994 gebaut, drohe ab 2010 Fahrverbot, wenn die Feinstaubrichtlinie auch für ÖPNV-Busse gilt. Vor 1994 gebaute Fahrzeuge könnten nicht mit Filtern nachgerüstet und müssten ausgemustert werden.

    Wenn Friedrich Metz seinen Betrieb einstellt, trifft es ihn nicht. Er steht vor dem Ruhestand. Um seine Fahrer sorgt er sich, er muss sie dann schließlich entlassen, will aber versuchen, sie in dem Betrieb unterzubringen, der sein Volumen übernimmt, sagt er. Mit ihm und den Stadtwerken wird's wohl nichts mehr werden. Seinen Auftrag anderweitig aufzufangen, darin sieht Busse-Boss Lapp „kein Problem“.

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