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Grafenrheinfeld: Ministerin Schreyer Ehrengast beim Fränkischen Oktoberfest der CSU

Grafenrheinfeld

Ministerin Schreyer Ehrengast beim Fränkischen Oktoberfest der CSU

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    Es geht nicht nur ums Wischen, auch ums Blättern: Bayerns neue Sozialministerin Kerstin Schreyer will traditionelle und moderne Lebensweisen miteinander verbinden.
    Es geht nicht nur ums Wischen, auch ums Blättern: Bayerns neue Sozialministerin Kerstin Schreyer will traditionelle und moderne Lebensweisen miteinander verbinden. Foto: Uwe Eichler

    Das Anzapfen klappte reibungslos, nur beim Einschenken gabs kleinere Bierverluste: "Wenns läfft, dann läffts" kommentierte Landrats-Kandidat Lothar Zachmann trocken, der beim Fränkischen Oktoberfest Nr. 8 den Hammer schwang, vorm Faß in der  Kulturhalle. Ganz Gentleman, übernahm der Dingolshäuser diesen Job für Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer: Ehrengast der feuchtfröhlichen CSU-Einstimmung auf die Kommunalwahlen 2020, unter Federführung der Frauenunion.

    Vor allem KreistagskandidatInnen waren unter den rund 300 Besuchern gut vertreten, ebenso  Mandatsträger, etwa Bezirksrat Stefan Funk,  Innenstaatssekretär Gerhard Eck oder Vizelandrätin Christine Bender. Zum Auftakt intonierten die "Musikfreunde Wasserlosen" das Frankenlied.

    Gastgeberin Martina Gießübel sprach als Vorsitzende der Kreisfrauenunion das heiße Thema Klimapolitik an, gegenüber Anja Weisgerber, MdB : Es brauche "vernünftige Schritte mit Maß und Mitte", meinte Weisgerber, als Klimaexpertin der Fraktion, die dort gerade Vize-Vorsitzende der Landesgruppe geworden ist. Lothar Zachmann spürte dann bereits "Aufbruchsstimmung" beim Projekt Amtswechsel im Landratsamt.

    Fachkräftemangel ein Problem

    Trotz zugegeben guter wirtschaftlicher Lage sei der Fachkräftemangel im Landkreis ein großes Problem, ebenso der demographische Wandel. Um die Jugend zu halten, brauche es moderne Arbeitsplätze und flächendeckend Mobilfunk. Bei der Erschließung des Gewerbeparks in den Conn Barracks müsse man endlich "mit Nachdruck" ran, so der Töpper-Herausforderer.

    Eine selbstbewusste, gemütvolle Rede gab es von Ministerin Schreyer,  die sich, selbst alleinerziehende Mutter, stark für "Ein-Eltern-Familien" einsetzt. Das Arbeitszeitrecht hindere Mitarbeiter oft daran, familienfreundlich zu sein und Arbeiten flexibel zu erledigen, so der Vorwurf der gebürtigen Münchnerin. Die Staatsministerin für Familien, Arbeit und Soziales verwies aufs Familiengeld oder den Kampf für Mütterrenten in gleicher Höhe, unabhängig vom Geburtsjahr. Die gelernte Sozialpädagogin und Familientherapeutin lobte den besonderen bayrischen Einsatz im Ehrenamt: jeder Zweite, der älter ist als 14, sei in diesem Bereich tätig.

    Klimaschutz dürfe es nicht auf dem Rücken der Landwirte geben: "Die Landschaft wird auch von unseren Landwirten geschützt." Beim Kampf gegen die Klimaerwärmung müsse man Ökonomie, Ökologie und Soziales zusammenbringen. Nicht jeder Bürger habe die finanzielle Austattung, um diese Dinge "locker zu wuppen". Es brauche flexible Öffnungszeiten bei den Kitas, ebenso ein "Recht auf Zuhause" für die Kinder. Die Kompetenz, digitale Touchscreen-Medien zu nutzen, sei so wichtig wie die Kompetenz, sie manchmal nicht zu nutzen: Ein Kind müsse beides können, ein Buch "wischen" und darin blättern.

    Ozapft is: Landrats-Kandidat Lothar Zachmann brauchte zwei Schläge, fürs Fass beim Fränkischen Oktoberfest.
    Ozapft is: Landrats-Kandidat Lothar Zachmann brauchte zwei Schläge, fürs Fass beim Fränkischen Oktoberfest. Foto: Uwe Eichler

    Die Vertreterin der "letzten bayerischen Volkspartei" streifte auch die Mitbewerber: Die SPD sei eher ein Fall fürs Umweltministerium ("gehört in den Bereich Artenschutz"), Grünsein ein Lebensgefühl: "Es ist chic, mit der grünen Welle mitzuschwimmen." Scharf kritisierte Schreyer die AfD: wo Behinderungen in Zusammenhang mit Inzucht gestellt würden oder ein Abgeordneter beim Lübcke-Gedenken demonstrativ sitzen bleibe. Süffisant zitierte Schreyer die Aussage des AfDlers Uli Henkel, Frauen seien deswegen in der Politik schwächer vertreten, weil sie lieber Yoga praktizierten: "Yoga ist kein Ausschlusskriterium". Die Vorstellung, wonach sich Frauen nur um Haushalt und Familie zu kümmern haben, sei bereits eine Missachtung der Väter, die in diesem Bereich gute Leistungen brächten: "Die AfD hat ein Menschenbild, das wir nicht brauchen können." Es folgte kräftiger Applaus von Mann wie Frau im Saal.

    Die CSU packt den Hammer aus: Der "Fränkische Dreikampf" stand 2019 wieder auf dem Programm.
    Die CSU packt den Hammer aus: Der "Fränkische Dreikampf" stand 2019 wieder auf dem Programm. Foto: Uwe Eichler

    Fränkischer Dreikampf

    Vor dem Partyabend gab es wieder den Fränkischen Dreikampf, mit Eierlaufen, Nageleinschlagen auf Zeit und einer "Mohrenkopf-Staffette". Auf Platz 1 landeten die Mannschaften der CSU Rafeld und Geldersheim, auf Platz 3 Schwebheim, gefolgt von ortsübergreifenden "Gladiatoren" und der JU. Die Parteiprominenz stiftete die Preise, Hauptgewinn war ein Essen mit Stefan Funk und ein Rosenabend mit Christine Bender.

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