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VOLKACH: Mit dem Traktor zum Großglockner

VOLKACH

Mit dem Traktor zum Großglockner

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    Schnee am Großglockner: Der Volkacher Artur Trapp auf dem Weg zur Oldtimer-Traktoren-Großglockner-Olympiade.
    Schnee am Großglockner: Der Volkacher Artur Trapp auf dem Weg zur Oldtimer-Traktoren-Großglockner-Olympiade. Foto: Foto: Trapp

    Da sitzt er nun, braun gebrannt und glücklich, auf seiner Eckbank im Wohnzimmer und strahlt über das ganze Gesicht. „So eine Fahrt macht man nur einmal im Leben“, erzählt Artur Trapp von seiner Traktor-Reise zum Großglockner. Gut 67 Stunden Fahrtzeit – auf zehn Tage verteilt – war der Volkacher Oldtimer-Fan auf 1191 Kilometern mit etwa 200 Litern Treibstoff nach Kaprun unterwegs gewesen, wo er mit seinem betagten McCormick die Oldtimer-Traktoren-Olympiade besuchte.

    Der Volkacher, der für seine Vorliebe für alte Traktoren und seine Oldtimer-Treffen bekannt ist, wollte diese Reise mit seinem Liebhaberstück schon immer mitmachen: mit seinem IHC McCormick, Baujahr 1960. Den Schlepper hat der Tüftler vor rund fünf Jahren gekauft, komplett zerlegt, gesäubert, die Elektrik erneuert und neu lackiert. Mit diesem Veteranen, der ihm eine Siegerurkunde und viel Fachsimpeln mit Kollegen bescherte, hat er es mit etwa 80 anderen Traktorfahrern geschafft, die Großglockner-Hochalpenstraße zu bezwingen – vorbei an meterhohen Schneewänden. Die gut 67 Stunden reine Fahrzeit saß der 69-Jährige auf dem 20-PS-Schlepper. „Ich war 40 Jahre lang Lkw-Fahrer. Da hält das Kreuz schon einiges aus.“

    Vor dem Eintreffen der Oldtimer war die Straße teilweise von fünf bis sechs Meter hohen Schneemassen befreit worden. Sonst wäre die Parade wohl ins Wasser gefallen. So war es eine enorme Herausforderung für die Fahrer mit Können und viel Gefühl das Ziel am „Fuscher Törl“ auf 2428 Metern zu erreichen.

    Vor dem Großglockner-Tag hatte eine Fahrerlagerbesprechung stattgefunden. Schließlich musste alles genau geplant werden, berichtet Trapp. Aber am Ende war es für ihn ein super Gefühl, die Urkunde und ein Kristallpräsent für die „olympische Bestleistung“, so steht es auf der Auszeichnung, entgegen zu nehmen. Der Beifall der Zuschauer, Bergsteiger und Radler, die den gleichen Weg genommen hatten, tat sein Übriges, um die Veranstaltung zu einem Groß-Ereignis werden zu lassen.

    „Ich war die ganze Strecke auf der Landstraße unterwegs.“

    Artur Trapp über seine 1191-Kilometer-Reise

    Doch nicht nur das. Helmut Vötter vom gleichnamigen Fahrzeugmuseum in Kaprun hatte zur Olympiade auch ein Rahmenprogramm angeboten. Da gab es nicht nur die große Flaggenparade, das Entzünden der Olympischen Festflamme und Ausflüge zum nahe gelegenen Kitzsteinhorn-Gletscher. Auch zur Schmittenhöhe und zur Kaiserin-Sissi-Kapelle war man unterwegs. Nicht zu vergessen die Schiffsrundfahrt auf dem Zeller See und der Traktor-Corso zur Burg Kaprun mit gemeinsamem Armbrustschießen.

    Mit eingebunden waren auch gute Essen, wie das Pinzgauer Bauern-Buffet und der Kaiser-Franz-Joseph-Schmarrn, die das Erlebte noch vertieften – und das alles mit dem Gipfel des Großglockners vor Augen. Es war ein Erlebnis, das Artur Trapp nicht mehr missen möchte. Und dass Nachbarn und Freunde sowohl beim Abschied als auch bei seiner Ankunft in Volkach Spalier standen, war für ihn eine besondere Freude. „Ich war die ganze Strecke auf der Landstraße unterwegs“, erzählt Trapp von seinem Abenteuer von Volkach aus über Neuendettelsau, Landshut, Seebruck, Bad Reichenhall und Saalfelden nach Kaprun. Viele Teilnehmer, darunter Traktorfahrer aus Leverkusen, Berlin und Karlsruhe, kamen auch per Lastwagen und hatten ihren Schlepper Huckepack genommen.

    Doch Artur Trapp wollte es wissen. „Alles oder nichts“ ist seine Devise. Es sei einfach herrlich gewesen, allein auf weiter Flur und Entspannung pur, berichtet er von seinen kurzen Aufenthalten, ganz nach Lust und Laune, an einer schönen Kapelle, an einem See oder in einem gemütlichen Wirtshaus. Auf dem Rückweg hatte er zur Abwechslung eine andere Strecke gewählt, ehe er nach fünf Tagen wieder zu Hause bei seiner Brigitte eintraf.

    Sitzfleisch hat Artur Trapp trotzdem noch immer nicht. Jetzt freut er sich auf die Oldtimer-Traktoren-Wallfahrt nach Vierzehnheiligen, die für Ende der Woche geplant ist. Ehrensache, dass er mit dabei ist.

    Nebenbei pflegt er noch seine beiden anderen Veteranen: den Eicher, Baujahr 1955 und einen Deutz D 15 aus dem Jahr 1959.

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