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SCHWEINFURT: Montessori-Waldkinderhaus in der Nähe des Wildparks

SCHWEINFURT

Montessori-Waldkinderhaus in der Nähe des Wildparks

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    Von außen betrachtet eine Mischung aus Zirkuswagen und historischem Eisenbahnwagen. Auch im Inneren bietet das Waldkinderhaus viel Platz.
    Von außen betrachtet eine Mischung aus Zirkuswagen und historischem Eisenbahnwagen. Auch im Inneren bietet das Waldkinderhaus viel Platz. Foto: Foto: Helmut Glauch

    Der Gesang der Kinder muss wohl erhört worden sein. Pünktlich zur Einweihung des Montessori Waldkinderhauses unweit des Schweinfurter Wildparks am Freitagvormittag hörte der Regen auf, sogar die Sonne schickte ein paar Strahlen.

    Dabei kennen die Kinder, die sich gemeinsam mit ihren Eltern für diese Außengruppe des Montessori-Kinderhauses entschieden haben, eigentlich gar kein schlechtes Wetter, denn sie haben die richtige Kleidung und sind sowieso meistens draußen, außer das Wetter spielt mal gar nicht mit. Dann machen sie es sich in ihrem neuen Waldkinderhaus gemütlich, das im wesentlichen so eingerichtet ist, wie ein normaler Gruppenraum in einem Kindergarten.

    16 Kinder von drei bis sechs Jahren, so berichtet Birgit Lohaus vom Montessori-Vorstand, verbringen hier permanent ihre Kindergartentage und sind somit nicht nur ganz nah dran an der Natur, sondern auch an den Gedanken von Maria Montessori. Natürlich gibt es Strom und Heizung in dem Holzhaus, das rund 60 000 Euro gekostet hat. 35 000 wird die Stadt dazugeben, auch die Flessa-Bank hat unterstützt.

    Viele zogen an einem Strang

    Auch alle anderen Entscheidungsträger spielten mit und engagierten sich, freut sich Birgit Lohaus. Namentlich nennt sie Hans-Ulrich Swoboda vom Forstamt (das Areal wurde von dieser Seite aus zur Verfügung gestellt) oder den Leiter des benachbarten Wildparks Thomas Leier. Darüber hinaus gibt es viele, die an einem Strang zogen und ziehen, auf dass das Werk gelingen möge – das Jugendamt gab grünes Licht für das Konzept, es gibt einen Bus-Shuttle-Service vom Haupthaus zum Waldhaus und ohne „Erwin, den besten Hausmeister der Welt“ sei das alles nicht zu realisieren gewesen.

    Vier Mitarbeiter (Erzieher, Kinderpflegerin, Integrationshelferin und eine FSJ-Kraft), sorgen dafür dass die Kinder sich wohl fühlen und ihre intensiven Erfahrungen mit und in der Natur machen können.

    Zur Einweihung hatten sich Kinderhaus-Leiterin Daniela Anton, ihr Team, sowie die Eichenkinder und die Sonnenkinder, wie die beiden Gruppen heißen, jede Menge einfallen lassen. Mit ihren Mitmachliedern verbreiteten sie gute Laune, die sich durchaus auch auf die Gäste ausdehnte.

    Über die neue Einrichtung ganz nah dran an der Natur, freute sich auch der Vorsitzende des Montessori Vereins Peter Geibel, der kurz auf die Entwicklung des Montessori Kinderhauses seit 1993 einging.

    Natur pur auch im Inneren

    Bürgermeister Karl-Heinz Kauczok, neben einigen Stadträten Vertreter der Stadt bei der Einweihung des Waldkinderhauses, freute sich über die Kindergartengruppe im Grünen, in der keine handelsüblichen Spielsachen, sondern vielmehr die Materialien der Natur verwendet werden, die die Kinder hier in ihrer Gesamtheit erleben könnten.

    Kinderhausleiterin Daniela Anton skizzierte den Weg des Waldkinderhauses von der Idee bis zur Realisierung. Platzgründe seien es gewesen, die zu der Idee geführt hätten „Wir schicken die Kinder in den Wald“. Aus einer „Schnapsidee“ sei ein Projekt geworden. Zunächst mit einem Bauwagen habe man ausprobiert, wie sich die Kinder fühlen, wenn sie den ganzen Tag in der Natur sind. „Alle Kinder, die da reingeschnuppert haben, wollten bleiben“, betonte Daniela Anton. Auch anfangs skeptische Eltern seien letztlich überzeugt worden – auch durch ihre eigenen Kinder, die einfach wieder zur der Gruppe in den Wald wollten.

    Gefragt was sie gut finden im Wald waren die Kinder nicht mundfaul. Die Tiere, die Kuschelecke und der Matschhügel wurden da genannt. So richtig gut fand das neue Waldkinderhaus auch Pfarrer Andreas Duft, der der neuen Einrichtung den kirchlichen Segen spendete.

    „Ein Ort an dem man sich um die Kleinsten kümmert, an dem das Gefühl für die Welt, deren Seele und die Schöpfung, zusammenkommt, wie er betonte. In seine äußerst kindgerechten Segensworte verpackte er auch Botschaften, die gerade in einem solchen Waldkinderhaus in die Tat umgesetzt werden können. „Hier können Kinder erfahren, dass die Milch nicht aus dem Tetrapack und die gute Luft nicht aus der Klimaanlage kommt“.

    Worte, die sicher auch Maria Montessori so unterschrieben hätte.

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