Schweinfurt (HG) Gut 100 Gäste hatten sich am Freitag im oberen Foyer der Fachhochschule versammelt, um einen der dienstältesten Professoren in den Ruhestand zu verabschieden. Das heißt, so ganz in Pension geht Prof. Dr. Kurt Rieder nicht, denn er bleibt dem Forum Elektrotechnik erhalten und wird sich weiterhin um das Projekt PC-Bingo kümmern.
Prof. Rieder (63) machte eine nicht alltägliche Karriere und wurde gewissermaßen auf Umwegen Dozent. 1955 schloss der in Karlsruhe geborene Rieder in Hösbach bei Aschaffenburg die Volksschule ab und begann eine Lehre als Elektroinstallateur. Nach knapp zwei Jahren Tätigkeit als Monteur meldete er sich 1959 zum Vorkurs beim Polytechnikum in Würzburg an. Gut 100 junge Männer bewarben sich um die 40 Plätze. 1963 schloss Rieder das Ingenieurstudium mit einem so guten Ergebnis ab, dass er direkt an der TH Aachen weitermachte.
Mit dem Haupt-Diplom in der Tasche begann Rieder 1969 als wissenschaftlicher Angestellter, dann als wissenschaftlicher Assistent am Aachener Institut für Halbleitertechnik und promovierte 1972 bei der Fakultät Elektrotechnik an der RWTH Aachen. 1973 erhielt Dr. Ing. Kurt Rieder die Berufung an die Fachhochschule Würzburg- Schweinfurt, Fachbereich Elektrotechnik.
Er engagierte sich neben der Professur noch einer ganzen Reihe von Funktionen. 20 Jahre seiner 30-jährigen Tätigkeit an der FH war Rieder Vorsitzender der Prüfungskommission und erhielt das größte Lob für dieses Amt von seinen ehemaligen Stellvertretern. Der eine ist Prof. Heribert Weber, heute Präsident der Fachhochschule, der andere Prof. Friedrich Vilsmeier, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik. Seit der Einführung des Studiendekans vor fünf Jahren füllte Rieder auch dieses Amt geradezu "entfesselt" aus und kümmerte sich unter anderem auch um die Einrichtung der "Kontaktdatenbank" für Studenten als Folge des Projekts "Alumni", um das Forum Elektrotechnik und das Projekt PC-Bingo.