Angefangen hat alles in winzigen und engen Räumen in der Schuhstraße. Dort gründeten Armin Krauß und Arnulf Koch am 4. Juli 2000 die K&K Software AG. Krauß und Koch (im Bild von links, zusammen mit Kochs Ehefrau Anne Bauerfeld, Foto: Finster) sind bis heute Vorstände der Aktiengesellschaft und die Motoren für einen bemerkenswerten Aufschwung dieser Software–Firma.
Längst haben die beiden nicht nur ihre Geschäftsfelder, sondern auch ihre Räumlichkeiten vergrößert. Heute arbeiten bereits zehn Festangestellte auf drei Etagen in der Spitalstraße, wo seit 2006 der Firmensitz ist. Worauf Arnulf Koch und Armin Krauß besonders stolz sind: Nach gut zehn Jahren sind alle Gründungsdarlehen getilgt, K&K steht als schuldenfreies Unternehmen mit der bemerkenswerten Eigenkapitalquote von 83 Prozent da. Gewinne wurden bisher noch nie ausgeschüttet, sondern stets reinvestiert.
Gründe für den Erfolg? Da ist zunächst das breite Angebot an Dienstleistungen aus dem Haus, angefangen von individueller Software-Entwicklung über die Gestaltung von Internet-Auftritten, Redaktionssystemen bis hin zu E-Commerce. K&K macht bestehende Anwendungen und Datenbanken online-tauglich, wartet Server, Netzwerk und PC und verkauft auch Hard- und Software. Dazu kommt noch die EDV-Wartung von kleineren und mittelständischen Unternehmen.
„Ein breites Angebot ist gut, genügt alleine aber nicht“, sagt Arnulf Koch. Zumal dann nicht, wenn es wie bei K&K im höherpreisigen Segment angesiedelt ist. Wichtiger als die Angebotspalette ist die Qualität und damit die Kundenzufriedenheit. „Wir bekommen unsere meisten Aufträge durch Weiterempfehlung, es ist dagegen fast unmöglich, rein über die Werbung neue Kunden zu erreichen. Alle großen Geschäftspartner sind durch Mundpropaganda zu uns gestoßen“, berichtet der Geschäftsmann.
Ein Beispiel: K&K konzipierte jüngst den Internet-Aufritt der Gemeinde Schwanfeld. Ein Sachbearbeiter in der dortigen Gemeindeverwaltung ist hobbymäßig Eishockey-Schiedsrichter im Bayerischen Eissportverband. Er fand die gemeindlichen Netzseiten gut gelungen und empfahl K&K an den Verband weiter, der ebenfalls neue Seiten haben wollte. Und dem Eissportverband gefiel die Arbeit der Gerolzhöfer Firma so gut, dass es gleich eine neuerliche Empfehlung an die Deutsche Eislauf-Union gab. Wieder kamen Koch und Krauß zum Zug.
„Was will ich mit einer Homepage erreichen? Welche Zielgruppen habe ich? Soll die Seite eher emotional oder eher nüchtern-sachlich sein?“ Das sind die Ausgangsfragen, wenn sich Arnulf Koch oder einer seiner Mitarbeiter mit dem Auftraggeber an einen Tisch setzen. Die Vorgaben für Layout, Farben, Logos, Bilder und eventuelle Videos werden gemeinsam erarbeitet. Koch und Krauß sagen ihren Kunden, dass eine moderne Internetseite viel Interaktion bieten und leicht zu pflegen sein sollte.
Bei der Optik arbeitet die eher technisch orientierte K&K mit Internet-Grafikern zusammen, zum Beispiel fast von Beginn an mit dem ebenfalls aus Gerolzhofen stammenden Andreas Seufert. Die Seiten sollen jedes Mal neue Ideen zeigen, eine eigene Handschrift, an der man K&K sofort erkennen würde, gibt es deshalb nicht.
Die Firma ist zwar vorwiegend in der Region tätig, bewegt sich hin und wieder aber auch auf internationalem Parkett. Dann ist Englisch die Hauptsprache, von K&K kamen aber auch schon Seiten mit russischen oder sogar chinesischen Texten. Hier schalten die Gerolzhöfer Übersetzungsbüros ein, um sprachlich auf der sicheren Seite zu sein.
Fotos liefern häufig der Gerolzhöfer Fotograf Sergej Chernoisikow oder eigene Mitarbeiter. Beim Texten greift Arnulf Kochs Ehefrau Anne Bauerfeld ein.
Vom Seitenumfang größter Auftraggeber ist das Landratsamt Schweinfurt, das mit 9000 Seiten im Internet vertreten ist. Andere Großkunden sind die ZF Friedrichshafen AG, der regionale Stromversorger Unterfränkische Überlandzentrale in Lülsfeld, die Stadt Gerolzhofen oder die Brauerei Düll in Krautheim.
„Gute Arbeit wird gewürdigt, wir haben noch nie einen Kunden durch Unzufriedenheit verloren“, konstatiert Arnulf Koch. So bleiben auch Auftraggeber bei der Stange, die ihre geschäftliche Tätigkeit schon längst aus Gerolzhofen wegverlegt haben.
Für eine Internet-Firma ist der Standort zweitrangig. „Aber wir sind gerne in Gerolzhofen und wollen hier auch bleiben“, sagt Arnulf Koch. Denn auch das Personal kommt weitgehend aus der Region. Bei K&K ist das EDV-Geschäft nicht vorrangig männlich. Fast die Hälfte der Mitarbeiter sind Frauen. Vorstand Koch: „Das hat den Vorteil, dass Frauen eine ganz andere Art von Kreativität haben.“