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SCHWEINFURT: Museumsbeirat lobt Zügel-Ausstellung

SCHWEINFURT

Museumsbeirat lobt Zügel-Ausstellung

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    Kritik zurückgewiesen: Der Museumsbeirat des Museums Georg Schäfer verteidigt die Ausstellung „Heinrich Zügel“. Der Tiermaler – Blick in sein Atelier – sei unpolitisch gewesen.
    Kritik zurückgewiesen: Der Museumsbeirat des Museums Georg Schäfer verteidigt die Ausstellung „Heinrich Zügel“. Der Tiermaler – Blick in sein Atelier – sei unpolitisch gewesen. Foto: Foto: MGS

    Der Beirat für das Museum Georg Schäfer hat sich einstimmig vor Museumsleiterin Sigrid Bertuleit gestellt und die Kritik an der Ausstellung „Heinrich Zügel – Vom Realismus zum Impressionismus“ zurückgewiesen. Dem Museum und Bertuleit war vorgeworfen worden, Zügels völkische Ausrichtung und seine Auszeichnung durch das Nazi-Regime verschwiegen zu haben.

    Nach Abschluss der Ausstellung zeigte sich der Museumsbeirat in seiner ersten Sitzung im Jahr 2013 unter seinem diesjährigen Vorsitzenden Fritz Schäfer (Sammlung-Dr.-Georg-Schäfer-Stiftung) laut einer Erklärung erfreut über die gute Resonanz. 14 700 Besucher hätten die Ausstellung gesehen, die am 6. Januar zu Ende gegangen ist.

    Zahlreiche überregionale Tageszeitungen und Fachzeitschriften hätten, wie es in der Mitteilung weiter heißt, mit zum Teil ausführlichen Berichten auf dieses Schweinfurter Ereignis hingewiesen. Die Eintragungen im Gästebuch des Museums zeigten eine überaus positive Grundstimmung der Museumsbesucher. „Man kann von einer Neubewertung des Malers Zügel in der Fachwelt sprechen.“

    Die Würzburger Historikerin Antonia Landois hatte in ihrem Aufsatz „Wolf im Schafspelz“ nicht nur Zügels Haltung thematisiert, sondern auch die Frage in den Raum gestellt, ob der Begründer der Sammlung, Georg Schäfer, gezielt gerade Bilder gesammelt habe, die auch Adolf Hitler zu seinen Favoriten zählte.

    Knapp vier Monate nach der Veröffentlichung zeigten sich, laut der Erklärung, sowohl die Vertreter der Stiftung als auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé über die Verunglimpfung des Sammlers und Ehrenbürgers empört. Unzählige Privatsammler und wichtige Museen im In- und Ausland sammelten Malerei des deutschen 19. Jahrhunderts. Den Stellenwert des Gemäldebestandes des Museums Georg Schäfer in der nationalen und internationalen Kunstszene zeigten rund 400 Leihanfragen deutscher und ausländischer Museen, die in den Jahren seit der Museumseröffnung eingegangen seien. So seien unter anderem Bilder aus Schweinfurt im Musée d'Orsay in Paris, im Metropolitan Museum in New York und im Belvedere in Wien gezeigt worden, Im Mai werde im Louvre in Paris die Ausstellung „Deutsche Kunst von 1780 bis 1930" eröffnet, mit drei wichtigen Gemälden aus dem Museum Georg Schäfer.

    Bertuleits Ausstellung habe in eindrucksvoller Weise Zügels Entwicklung vom Realismus zum Impressionismus aufgezeigt Dass das immer unpolitische Schaffen des 1922 emeritierten Tiermalers, der nach 1930 wegen Sehbeschwerden knapp zwei Jahre nur noch sporadisch gemalt habe, von den Nazis als Verherrlichung des „Reichsnährstandes" vereinnahmt worden sei, entbehre nicht eines tragikomischen Aspektes und sei für seine künstlerische Lebensleistung unerheblich.

    Die Zügel-Ausstellung war die 40. Ausstellung des Museums Georg Schäfer in gut zwölf Jahren. Über 30 dieser Ausstellungen, weitgehend mit Themen zum 19./20. Jahrhundert, seien von Bertuleit konzipiert und realisiert worden, „zur Freude von über 500 000 Besuchern“.

    In seiner Sitzung erörterte der Museumsbeirat auch die diesjährigen Ausstellungsprojekte. Zurzeit zeigt das MGS bis zum 14. April die Ausstellung „Eine Loge im Welttheater – Interieurbilder des 19. Jahrhunderts" aus der Grafischen Sammlung des Museums. Parallel zur Landesausstellung „Main und Meer" wird das Museum die Ausstellung „Künstler sehen Bayern“ präsentieren.

    Der Museumsbeirat besteht aus sechs Mitgliedern: Drei Mitglieder werden von der Stiftung benannt, zwei von der Stadt Schweinfurt und ein Mitglied vom Freistaat Bayern.

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